Beitrag v.
13.2.2022
Ausstellungsansicht zu „Körper – Geste – Raum”, LI-9490 Vaduz
Foto: Stefan Altenburger, Zürich © Kunstmuseum Liechtenstein / Hilti Art Foundation

Ausstellung 12.11.21 bis 28.08.22

Körper – Geste – Raum

Werke aus der Hilti Art Foundation

Kunstmuseum Liechtenstein

Städtle 32
LI-9490 Vaduz
(+)423-2350300
mail@kunstmuseum.li

Die Ausstellung umfasst Malerei, Grafik, Fotografie und Plastik von insgesamt 21 Künstlern. Sie präsentiert Körper, Geste und Raum in einem zweifachen Sinn: einerseits abbildhaft, etwa als menschliche Gestalt, als Bewegung einer Hand oder als natürliche Landschaft; andererseits konkret, etwa als dreidimensionales Bildobjekt, als erkennbar physische Aktion am Bildmaterial oder als realen Bildraum.

Die Darstellung des menschlichen Körpers ist zugleich eine Darstellung menschlicher Gesten. Wo immer gezielte Gesten und Gebärden in Malerei oder Skulptur in Erscheinung treten, dienen sie nicht nur der non-verbalen Kommunikation. Sie verbinden darüber hinaus den Körper, sofern er nicht formelhaft in die Fläche gebannt ist, aktiv und organisch mit dem Raum und ermöglichen dessen perspektivische Wahrnehmung.

Die abbildende Darstellung der sichtbaren Welt erfährt seit Ende des 19. Jahrhunderts, also mit dem Beginn der klassischen Moderne, aufgrund neuer Ausdrucksbedürfnisse eine wesentliche Veränderung. Expressionismus, Kubismus oder Futurismus geben Körper und Raum nicht mehr illusionistisch wieder, sondern unter dem Eindruck einer durch Wissenschaft und Technik radikal veränderten Welt nurmehr in stilisierter sowie in zeichen- oder formelhafter Weise. Gänzlich getilgt ist die Abbildhaftigkeit in der abstrakten und konstruktiven Kunst. Dabei lässt sich eine zunehmende Konkretisierung der künstlerischen Gestaltungsmittel erkennen, d.h. die Emanzipation des Materials und der Farbe von ihrer abbildenden und somit dienenden Funktion.

Seit den 1950er-Jahren führt der Prozess der Konkretisierung und Emanzipierung der Gestaltungsmittel im Zuge einer grundsätzlichen Befragung sowohl der Wirklichkeit als auch der traditionellen Kunstgattungen zu völlig neuen Werkformen. So stellen etwa Bilder Körper nicht dar, sondern sind selbst plastische „Körper” und verschmelzen mit der Farbe zu organischer Einheit. Gesten wiederum ereignen sich nicht „erzählerisch” im, sondern physisch am Bild und vergegenwärtigen in ihrer Expressivität dessen materielle Existenz. Und Raum wird real, wo die Fläche eines Bildes durch den Schnitt eines Messers geöffnet und damit zugleich die Voraussetzung für die illusionistische Darstellung eines perspektivischen Tiefenraums mit Pinsel und Farbe zerstört wird.

Gezeigt werden u.a. Werke von Umberto Boccioni, Lucio Fontana, Gotthard Graubner, Ferdinand Hodler, Leiko Ikemura, Callum Innes und Thomas Struth.

POI

Ausstellungsort

Kunst­mu­seum Liech­ten­stein

Muse­um für mo­der­ne und zeit­ge­nössi­sche Kunst. Aus­stellun­gen von euro­päi­schem Format.

Museum, Vaduz

Post­museum

Vorphilatelie, Vor- und Mitläufer. Sämtliche liechtensteinischen Briefmarken (eigene Ausgaben seit 1912) nach Themen- und Motivgebieten mit den dazugehörigen Entwurfskizzen, Originalentwürfen, Druck- und Farbproben sowie Briefmarkenbogen. Historische Post

Museum, Vaduz

Schatz­kammer Liechten­stein

Ein­malige Schätze aus fürst­lichem und ande­rem Besitz: Gemälde alter Meister, Waffen­samm­lung, Kunst­werke aus wert­vollen Mate­rialien, histo­rische Prunk­waffen, Jagd­besteck, reprä­sen­ta­tive Geschenke von Königen und Kaisern. Mond­gesteine der Apollo-11- und Apollo-17-Mission und Liechten­steiner Fahnen, die mit auf dem Mond waren.

Museum, Vaduz

Liechten­steini­sches Landes­museum

Ob­jekte aus der liech­ten­stei­ni­schen und regio­na­len Ge­schich­te, da­run­ter archä­olo­gi­sche Funde vom Neo­lithi­kum bis zur Ala­mannen­zeit (Rösse­ner und Lutzen­gütle­kultur, latén­ezeitliche Bronze­figuren, römi­sche Funde, Früh­mittel­alter), Modelle und Reliefs.

Bis 14.4.2024, Vaduz

Mittelalter am Bodensee

Bis 18.8.2024, Vaduz

Mächtige Mauern und Minne­sang

Das Mittel­alter erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Das zeigt sich auch in der grossen Anzahl liechten­steini­scher Brief­marken, wobei die Burgen ein belieb­tes Motiv darstellen.

Bis 18.8.2024, Vaduz

Bis an der Welt Ende

Ihre Lebens­ge­schich­ten sind ein leben­diges Zeugnis für die Ver­flech­tun­gen einer globalen Welt im 18. Jahr­hundert.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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