Ausstellung 15.03. bis 22.12.23
Arnold Schönberg war davon überzeugt, mit der 1923 gültig formulierten Zwölftonmethode eine Verbindung zwischen den Errungenschaften zeitgenössischer Tonsprache und einer Jahrhunderte zurückreichenden musikalischen Tradition geschaffen zu haben. Nach der Öffnung des musikalischen Raums für Klänge jenseits traditioneller Harmonik bot sie ein sicheres Fundament, über dem sein kompositorisches Denken sich frei entfalten konnte. Ob auf den Spuren des musikalischen Barock oder der Wiener Klassik, ob in Streichquartett oder Virtuosenkonzert, strengem Kanon oder populärem Tanz – die Methode erwies sich als universales ”Werkzeug zum Komponieren”.
Zutiefst der musikalischen Tradition verbunden, begab sich Schönberg auf die Suche nach kompositorischer Logik innerhalb der „Freiheit und Buntheit des Ausdruckes”. Seine vielfach kolportierte Äußerung, er habe „etwas gefunden, das der deutschen Musik die Vorherrschaft für die nächsten hundert Jahre sichere”, spiegelt weltanschauliche Positionen des frühen 20. Jahrhunderts wider. Die Geschichte der Zwölftonmethode ist eng verbunden mit der Biographie eines Wiener jüdischen Künstlers, der gegen rassistische Anfeindungen die hegemonialen Ansprüche seiner Gegner für sich selbst behauptete.
Die Ausstellung begleitet den Komponisten auf einer Entdeckungsreise zu „den Gesetzen der Natur und den Gesetzen unserer Denkweise”. Musikmanuskripte von frühen programmatischen Werken bis zu Psalmen des Spätwerks zeigen ihn bei der Erschließung ungekannter musikalischer Pfade. Fotografien, Gemälde, Texte und historische Dokumente begleiten eine künstlerische Entwicklung bis ins amerikanische Exil. Darüber hinaus macht die Ausstellung musikalische Vorgänge anschaulich – die Zwölftonmethode wird durch instruktive Animationen in Bild und Klang begreifbar.
Ausstellungsort
Seit 1998 zentraler Bewahrungsort von Schönbergs Nachlaß und ein öffentliches Kulturzentrum in Wien. Ausstellungen zu Leben und Werk Schönbergs, Auswahl seines bildnerischen Œuvres, Rekonstruktion seines Arbeitszimmers aus Los Angeles, Bibliothek zu Themen der Wiener Schule.
Schloss, Wien
Ehemalige Wohn- und Repräsentationsräume des Prinzen Eugen. Die Prunkräume, wie der Groteskensaal, die Marmorgalerie oder das Goldene Zimmer geben einen faszinierenden Einblick in die barocke Lebens- und Gestaltungskunst. Orangerie.
Ausstellungshaus, Wien
Ehemaliges Pomeranzenhaus des Prinzen Eugen. Sonderausstellungen des Belvedere.
Museum, Wien
Barockes Architekturjuwel, das ehemals die Leibpferde des Prinzen Eugen beherbergte. Rund 150 Objekte der sakralen mittelalterlichen Kunst: Meisterwerke der Tafelmalerei, Skulpturen, gotische Flügelaltäre.