Kulturhistorisches Museum
mit Ringelnatz-Sammlung
Das 1927 vom Geschichts- und Altertumsverein gegründete Städtische Museum Wurzen befindet sich seit 1948 im schönsten Bürgerhaus der Stadt, zwischen dem Markt, Dom- und Bischofsschloß gelegen. Es wurde 1668 nach dem 30jährigen Krieg im Renaissancestil wieder aufgebaut. Hier wohnten Ratsmänner, Bürgermeister und Kaufleute.
Die Ausstellungsgestaltung ist der historischen Raumnutzung angepasst. In den mittelalterlichen Braukellern sind neben vorgeschichtlichen Siedlungsfunden von der späten Eiszeit bis zur Slawenzeit baugeschichtliche Relikte aus dem Stadt- und Kreisgebiet zu sehen. Hervorzuheben ist eine exquisite Sammlung von sog. Feierabendziegeln, die mit ihrer Beschriftung u.a. auf die Schrecken der napoleonischen Fremdherrschaft hinweisen. Das städtische Handwerk wie Bäckerei, Kunstschlosserei, Buchsatz und -druck, Feilenhauerei und Friseurgeschichte nimmt großen Raum ein.
Eine weitere Attraktion ist das Unikat eines kutschenähnlichen Autos, des Polymobils Nr. 3, das als erstes Auto bereits 1907 Wurzens Straßen verunsicherte. Archäologie, Kulturgeschichte, bürgerliche Wohnkultur, Handwerk, die Sammlung Richard Puettner sowie Dokumentationen zu Joachim Ringelnatz und Theodor Uhlig (Komponist) runden das Angebot ab.
Das repräsentative Kontor mit seiner frühbarocken Stuckdecke wird für Ausstellungen genutzt.