Ausstellung 05.02. bis 15.05.22
Die Ausstellung erzählt von der europäischen Welt Ende des 19. Jahrhunderts und spiegelt in sommerlichen Garten- und Agrarlandschaften eine Natur, die sich trotz der technischen Umbrüche der Zeit noch im Einklang mit dem Menschen befindet.
Mit dieser Ausstellung wird einer der ersten deutschen impressionistischen Landschaftsmaler wiederentdeckt. Um 1900 galt er als derjenige Künstler, der „zuerst ganz allein die Einführung des Impressionismus in die deutsche Malerei” (Julius Meyer-Graefe) vollbracht habe.
Gleichen-Rußwurm studierte ab 1869 an der Weimarer Kunstschule, wo er als Schüler Theodor Hagens schon früh die französische realistische Freilichtmalerei für sich entdeckte und nach Barbizon reiste. Der erste Kontakt mit Werken Claude Monets um 1889-90 löste bei ihm und Christian Rohlfs, die beide zu den Gründungsmitgliedern der Weimarer Malerschule gehörten, eine intensive Auseinandersetzung mit dem Impressionismus aus. Wie ihre französischen Vorbilder suchten sie nun den unmittelbaren Natureindruck mit einer strahlenden, hellen Farbigkeit und einer spontan-bewegten Pinselhandschrift wiederzugeben. Dabei ging es ihnen vor allem darum, die jeweilige atmosphärische Stimmung durch die Betonung der Lichtreflexionen und Schatteneffekte einzufangen.
Die Ausstellung ist inhaltlich mit dem übergreifenden Garten-Thema 2021 in Thüringen verknüpft. Sie erzählt von der europäischen Welt Ende des 19. Jahrhunderts und spiegelt in sommerlichen Garten- und Agrarlandschaften eine Natur, die sich trotz der technischen Umbrüche der Zeit noch im Einklang mit dem Menschen befindet.
Diese Werke zeichnen sich durch den besonderen Blick des Grenzgängers Gleichen-Rußwurm aus, der sich als Vertreter eines alten fränkischen Adelsgeschlechts und als Enkel Friedrich Schillers zwischen verschiedenen Zeiten und Kulturen bewegte. In all ihrer Vielfalt betonen seine Gemälde, Pastelle, Aquarelle und Graphiken den Eigenwert der Kunst für die Erkenntnis der Natur.
Ausstellungsort
Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts von hohem Rang. Regionale Identität und überregionale Entwicklungen. Nachlaß Emy Roeder, private Sammlung „Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“.
Beitrag, 11.2.2022
Über hundert Werke hat der Würzburger Kulturspeicher zusammengetragen, um die künstlerische Entwicklung des impressionistischen Malers aus Unterfranken in einer ersten großen Retrospektive nachzuzeichnen.
Stichwort
Museum, Würzburg
Originallabor, in dem W. C. Röntgen die nach ihm benannten Strahlen entdeckte. Experimentelle Physik des ausgehenden 19. Jahrhunderts, Entdeckungsapparatur und historischer Hörsaal. Leben und Person Röntgen.
Schloss, Würzburg
Einer der bedeutendsten barocken Schlossbauten Europas, ehemalige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe, geplant und betreut von Balthasar Neumann.
Museum, Würzburg
Liturgische Geräte, Andachtsgrafik, Hinterglasbilder, Objekte der Volksreligiosität, Werke fränkischer Künstler wie Tilman Riemenschneider und Julius Echter, Arbeiten moderner und zeitgenössischer Künstler.