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10.2.2022
Slevogt, Tamino und Pamina zu „Les Amüsements”, DE-97421 Schweinfurt
Max Slevogt, Tamino und Pamina, Entwurf zur „Zauberflöte”, 1928, Aquarell/Gouache und Kohle auf Karton
© GDKE, Landesmuseum Mainz, Foto: A. Garth
Slevogt, Hundings Hütte zu „Les Amüsements”, DE-97421 Schweinfurt
Max Slevogt, In Hundings Hütte. Bühnenentwurf zu Wagners Walküre, um 1931, Gouache/Aquarell
© GDKE, Landesmuseum Mainz

Ausstellung 13.03. bis 19.06.22

Les Amüsements

Max Slevogts Inspirationen durch Bühne und Literatur

Museum Georg Schäfer

Brückenstraße 20
DE-97421 Schweinfurt
09721-51-4820
mgs@schweinfurt.de
Ganzjährig:
Mi-So+Ft 10-17 Uhr
Di 10-20 Uhr

Max Slevogt (1868-1932) ist einer der drei großen Impressionisten Deutschlands. Sein Leben und Werk sind eng mit München, Berlin und der Pfalz verbunden, mit der Berliner Secession, dem mondänen Leben der Großstadt, aber auch mit der lichtdurchfluteten Landschaft, der Fantasie des Geistes – doch nicht zuletzt auch mit Musik, Bühne und Literatur.

Bühne und Musik spielten im Leben Max Slevogts eine bedeutende Rolle. Selbst ein begabter Sänger und Pianist, pflegte er Freundschaften und Kontakte zu Musikern wie dem Sänger Francisco d’Andrade oder dem Dirigenten Arturo Toscanini. Er zeichnete zu Schumann-Sonate und Chopin-Ballade, schuf später Wandgemälde zu Zauberflöte, Don Giovanni und dem Ring des Nibelungen.

Nach seinem Umzug nach Berlin 1901 wurde er von Theaterleitern wie Otto Brahm und Max Reinhardt umworben. Er schuf u.a. Bühnenbilder für Gerhart Hauptmanns „Florian Geyer”, für Inszenierungen der „Zauberflöte” und des „Don Giovanni” in Berlin und Dresden. Später bot er sich selbst für Projekte an, die ihn interessierten, auch wenn sich einige davon nicht verwirklichen ließen, so die Zusammenarbeit mit den Wagners in Bayreuth.

Die Ausstellung zeigt Bühnenbild- und Kostümentwürfe für Theater- und Opernhäuser und bringt einige seiner Skizzen mit Fotografien der realisierten Aufführungen zusammen. Als Bühnengestalter setzte Slevogt das Malerische seiner Gemälde ins große, von Menschen bespielbare dreidimensionale Format um.

Ein zentraler Raum der Ausstellung ist zudem seinen Künstler- und Starporträts gewidmet, den Darstellungen von Tänzerinnen und Schauspielerinnen wie der Ballerina Anna Pawlowa oder der japanischen Darstellerin Sada Yakko. Eine besondere Bedeutung kommt dem Thema Don Juan / Don Giovanni zu, da hier aufgrund der persönlichen Beziehung zwischen Slevogt und dem berühmten Sänger Francisco d’Andrade ein Höhepunkt des Rollenporträts zu finden ist.

Ein weiterer Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit den literarischen Motiven in Slevogts Malerei und mit seinen Illustrationen. Auch hier gibt es immer wieder Dramatisches, Bühnenhaftes und Szenisches, später auch Annäherungen an den Film, sowie Parallelen zur Musik, denn Slevogt liebte als Zeichner die Improvisation, das Allegro, Presto und die Capricen. Der Künstler gehört zu den bedeutendsten und revolutionärsten Illustratoren seiner Zeit. Er setzte in diesem Fach das Impressionistische – den Moment, die Bewegung, das zufällig Wirkende, Spontane, Sinnliche, Unvollendete und die Auflösung von Fläche und Kontur – in zum Teil radikaler Weise um.

Bei der Auswahl seiner Sujets hatte er eine Vorliebe für Dramatik, Abenteuer und Fantastisches. In der Ausstellung sind sowohl Illustrationen zu orientalischen und europäischen Märchen zu sehen, etwa zu Ali Baba, 1001 Nacht, Sindbad der Seefahrer und den Alten Märchen, als auch zu Werken aus dem Bereich der klassischen Literatur wie Goethes Faust, Cervantes’ Don Quichote oder zu antiken Stoffen wie Homers Ilias, aber ebenso zu den von ihm heiß geliebten Wildwest-Geschichten wie Der Waldläufer oder den Lederstrumpf-Erzählungen.

Die große Ausstellung zeigt neben dem Slevogt-Bestand des Museums Georg Schäfer Meisterwerke aus den großen Slevogt-Sammlungen im Landesmuseum Mainz, im Saarlandmuseum in Saarbrücken und aus der Pfälzischen Landesbibliothek Speyer sowie aus weiteren Museen und privaten Sammlungen. Zu sehen sind etwa 120 Gemälde und Arbeiten auf Papier, dazu kommen Fotos und Dokumente.

Es gibt zudem einen biographischen Teil, der einen Einblick in Slevogts Schaffen jenseits von Bühne und Literatur erlaubt und seinen Rückzugsort in der Pfalz als weitere Inspirationsquelle vorstellt. Dieser Ausstellungsbereich ist um Gemälde aus der Neuen Pinakothek in München bereichert, die während der dortigen Sanierungsmaßnahmen in Schweinfurt zu Gast sind.

POI

Ausstellungsort

Museum Georg Schäfer

Ge­mälde und Ar­bei­ten auf Papier vom aus­gehen­den 18. bis zum Beginn des 20. Jahr­hun­derts - vom späten Rokoko über die Klassi­zisten bis hin zu den Im­pres­sio­nisten.

Museum, Düsseldorf

Museum Kunst­palast

Um­fang­reiche Kunst- und Kunst­ge­werbe­samm­lun­gen des frühe­ren Kunst­museums. Werke der ita­lie­ni­schen und hollän­di­schen Malerei und Skulp­tur, Kunst­ge­werbe und Möbel. Hoch­karä­tige Aus­stel­lun­gen.

Museum, Hannover

Landes­museum Han­nover

Schau­samm­lun­gen aller Ab­tei­lun­gen: Landes­galerie, Natur­kunde, Ur­ge­schichte und Völker­kunde.

Museum, Schweinfurt

Kleines Industriemuseum

Technische Geräte insbesondere aus der Schweinfurter Kugellagerindustrie. Alle Geräte sind voll funktionsfähig.

Museum, Schweinfurt

Kunst­halle Schwein­furt

Städtische Sammlungen zur deutschen Kunst nach 1945, Exponate des Kunstvereins Schweinfurt, Dauerleihgabe der Sammlung Joseph Hierling mit Werken des Expressiven Realismus aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen.

Museum, Schweinfurt

Spar­kas­sen­ga­le­rie

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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