Ausstellung 04.07. bis 28.11.21
Wilhelm Löhe (1808-1872) war von 1837 bis zu seinem Tod Dorfpfarrer in Neuendettelsau. 1854 gründete er in Neuendettelsau eine Diakonissenanstalt, die sich der Behinderten-, Kranken- und Altenpflege sowie der Schularbeit widmete.
Von Löhe gingen wichtige Impulse auf die bayerische Landeskirche aus, deren konfessionelles Profil und liturgisches Leben er nachhaltig prägte.
Unter den Persönlichkeiten, die Löhe auf seinem Weg begleiteten, spielen die hier vorgestellten Mitglieder der Familie von Tucher eine besondere Rolle.
Gottlieb von Tucher
Gottlieb von Tucher (1798-1877), Bruder der Sophie von Tucher, schlug die juristische Laufbahn ein und stieg bis zum Gerichtsrat am Oberappellationsgericht in München auf. Die Freundschaft mit Wilhelm Löhe, der ihn in seinen Briefen später seinen „innigst geliebten, verehrten Freund” nannte, wurde durch Friedrich Bauer vermittelt.
Seit dem Ende der 1840er Jahre war Tucher darüber hinaus für Löhe ein unentbehrlicher Berater in finanziellen und kirchlichen Fragen. In seiner Münchner Zeit war Tucher durch seine Beziehungen zum Oberkonsistorium und zur königlichen Regierung für Löhe und seine Werke wichtig.
Sophie von Tucher
Wilhelm Löhe nannte sie (1802-1857) in seiner Grabrede eine wahre „Gemeindediakonissin”, obwohl sie niemals Mitglied einer Schwesternschaft gewesen war. Wegen einer Hörbehinderung blieb sie unverheiratet und widmete ihr ganzes Leben der Fürsorge für Arme und Notleidende, Kranke und Sterbende, zunächst in Nürnberg, seit 1849 in Neuendettelsau.
Von 1849 bis 1853 führte sie dem seit sechs Jahren verwitweten Löhe seinen Neuendettelsauer Pfarrhaushalt. Auch danach blieb sie in Neuendettelsau wohnhaft, bis sie 1857 hier starb, hier wurde sie auch beerdigt.
Friederike von Tucher
Friederike von Tucher (1800-1863) heiratete 1821 den Frankfurter Legationsrat Guido von Meyer, mit dem sie fünf Kinder hatte. Später kehrte sie in ihre Nürnberger Familie zurück, nachdem ihre Ehe gescheitert war.
Als ihre Kinder erwachsen waren, widmete sie sich wie ihre Schwester Sophie der Sozialarbeit in ihrer Heimatstadt, deren Verhältnisse von der beginnenden Industrialisierung geprägt waren. Sie gründete eine Krippenanstalt, in der Kleinkinder betreut wurden, deren Mütter arbeiten mussten, erkrankt oder verstorben waren.
Aus der Krankenstube, die der Krippenanstalt angegliedert war, entstand im Laufe der Zeit das Cnopfsche Kinderspital an der Hallerwiese.
Ausstellungsort
Lebensverhältnisse in Neuendettelsau („Deddsla”) in der Zeit, als Wilhelm Löhe Ortspfarrer war (1837-1872). Wohnkultur der bäuerlichen Schicht, Situation der unter- und nicht-bäuerlichen Bevölkerung, Auswanderer-Kolonien in Michigan/USA, Diakonissenanstalt und weibliche Textilarbeit.
Museum, Neuendettelsau
Kunst- und Alltagsgegenstände, Schaubilder, Texttafeln und Videos aus Tansania, Papua-Neuguinea und Brasilien. Kirchliche Arbeit in ihren unterschiedlichen Facetten.
Burg, Lichtenau
Imposante Festung der Freien Reichsstadt Nürnberg gegen die Markgrafen von Ansbach. Mächtige Wallanlagen mit Ecktürmen an allen fünf Ecken. Besichtigung des interessanten Außenbereichs zu jeder Zeit möglich.
Museum, Heilsbronn
Geschichte des Klosters von der Gründung im Jahre 1132 bis zu seiner Auflösung 1578. Grablege der Hohenzollern im Münster. Religiöses Leben im protestantischen Heilsbronn und die politische Gemeinde Heilsbronn im 18., 19. und 20. Jahrhundert.
Bis 2.6.2024, Ansbach
Die Erkenntnis, dass um den Jupiter vier Monde kreisen, war revolutionär. Hofastronom Simon Marius entdeckte sie am 8.1.1610, einen Tag nach Galilei. Von ihm stammen jedoch die Namen der Monde: lo, Europa, Ganymed und Kallisto.
Museum, Wolframs-Eschenbach
Einzigartige Inszenierungen lassen hier die höfische Lebenswelt des Dichters Wolfram von Eschenbach, seine epischen Werke (Parzival, Willehalm, Titurel) und seine Lieder lebendig werden.