Beitrag v.
7.2.2017
 zu „LVR-Römermuseum (Museum)”, DE-46509 Xanten
Das LVR-RömerMuseum erzählt die Geschichte der Menschen in römischer Zeit
Foto: Axel Thünker DGPh
 zu „LVR-Römermuseum (Museum)”, DE-46509 Xanten
Einblick in das neue LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten
Foto: Axel Thünker DGPh
 zu „LVR-Römermuseum (Museum)”, DE-46509 Xanten
Besonderer Hingucker: Ein schwebendes römisches Schiff im LVR-RömerMuseum
Foto: Axel Thünker DGPh
 zu „LVR-Römermuseum (Museum)”, DE-46509 Xanten
Antlitz aus ferner Zeit: Römische Wandmalerei aus dem LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten
Foto: Axel Thünker DGPh
 zu „LVR-Römermuseum (Museum)”, DE-46509 Xanten
Halb Löwe, halb Adler: Vergoldeter Greif aus dem LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten
Foto: Axel Thünker DGPh

Museum

LVR-Römermuseum

im Archäologischen Park Xanten

Trajanstraße 10
DE-46509 Xanten
02801-712-0
apx@lvr.de

Das Imperium Romanum war eines der größten Reiche in der Geschichte der Menschheit. Seine Grenzen verliefen entlang natürlicher Barrieren wie Flüsse und Gebirge, oder sie wurden willkürlich durch Landschaften gezogen.

Die Colonia Ulpia Traiana wurde im Jahr 98/99 n. Chr. gegründet. Ihre Einwohner besaßen das römische Bürgerrecht. Das Stadtbild innerhalb der Mauer war von einem rechtwinkligen Straßenraster und von aufwändigen öffentlichen Bauten geprägt.

Der moderne Museumsbau aus Stahl und Glas steht an historischer Stätte auf dem Gelände der ehemaligen römischen Metropole Colonia Ulpia Traiana. Er erhebt sich über den ausgegrabenen Fundamenten der Eingangshalle des römischen Stadtbads und entspricht in Größe und Gestalt dem antiken Vorbild. Im Untergeschoss ist noch die originale, gut eineinhalb Meter dicke Fundament­mauer sicht­bar.

Gezeigt wird die Entwicklung der römischen Stadt und der Militärlager in ihrer Umge­bung.

Unter den Funden beeindrucken besonders die Überreste eines römischen Schiffes, das in zwölf Metern Höhe frei schwebend im Raum hängt. Weitere Höhepunkte der Ausstellung sind eine prächtige großformatige Wandmalerei und das bislang älteste und am besten erhaltene römische Ge­schütz.

Flügel der Macht

Die kleine geflügelte Siegesgöttin Victoria, auf einem Globus stehend und in ihrer Hand den Siegeskranz haltend, verkörpert die römische Herrschaft in besonderer Weise: sie ist ein getreues Abbild der Statue, die den Giebel der Curia auf dem Forum Romanum in Rom krönte, wo der römische Senat tagte.

Nero im Rinnstein

Nach dem Tod Neros wurde dessen Name aus allen Inschriften ausgemeißelt: nichts sollte mehr an den größenwahnsinnigen Kaiser erinnern. Ein Stein aus einer abgenommenen Kölner Bauinschrift wurde später sogar in einem Abwasserkanal ver­baut.

Aufstand gegen Rom

Der römische Geschichtsschreiber Tacitus hinterließ einen ausführlichen Bericht über den Aufstand der Bataver gegen die römische Herrschaft, bei dem u.a. das Zweilegionenlager auf dem Xantener Fürstenberg zerstört wurde. Es ist die einzige literarische Quelle, die über das römische Xanten erhalten ist.

Unheil abweisend

Ein beliebtes Motiv auf den Beschlägen von Pferdegeschirr waren Penisdarstellungen: man sprach dem männlichen Glied eine Unheil abwehrende Bedeutung zu.

Torsionswaffe

Der bei Xanten geborgene Spannrahmen einer kleinen Torsionswaffe ist der am besten erhaltene Fund seiner Art im gesamten Römischen Reich. Die Waffe diente zum Verschießen von Pfeilen.

Stummer Diener

Der „Lüttinger Knabe” mit langem Haar, nacktem Körper und reich mit Blumen und Früchten verziertem Kranz ist der bedeutendste antike Bronzefund nördlich der Alpen. In den ausgestreckten Händen hielt er ein Tablett und erfüllte so die Funktion eines stummen Dieners.

Adler-Giganten-Wand

Die ungewöhnlich prachtvolle Wandmalerei stammt aus dem Haus eines wohlhabenden Bürgers. Mit den Bildmotiven betonte er seine Treue zu Rom: der Adler auf dem Globus weist auf die Weltherrschaft Jupiters, des höchsten Staats­gottes.

Schoßhündchen

Nicht nur Nutztiere, auch Hunde und Katzen lebten in der Stadt, unter anderem auch der bisher kleinste bekannte Hund der römischen Welt.

Freizeit und Spiel

Gespielt wurde überall, das zeigen ins Pflaster geritzte Spielfelder an öffentlichen Plätzen. Erwachsene spielten auch in Thermen und Wirtshäusern. Der Spielwürfel und das bekannte Mühlespiel haben sich bis heute gehalten.

Lastkähne

Der Transport auf dem Fluss war wesentlich effektiver und günstiger als auf dem Landweg. Der komplett aus Eichenholz gebaute Prahm (Lastkahn) von Xanten-Wardt hatte bei einer ursprünglichen Länge von knapp 15 Metern und gerade einmal 50 cm Tiefgang ein Fassungsvermögen von zehn Tonnen.

Therme

Der direkt ans Museum anschließende Schutzbau über den originalen Resten der Thermen gibt in modernen Materialien die Größe und Form des römischen Stadtbades wieder.

Der Verfasser hat das Museum am 1.3.2022 besucht.

POI

Haupthaus, Xanten

Archäo­logischer Park Xanten

Ge­lände der ein­sti­gen Römer­stadt Colo­nia Ulpia Traiana. Frei­ge­legte Reste und wieder­her­ge­stellte Bau­werke einer römi­schen Stadt.

Mühle, Xanten

Kriem­hild­mühle Xanten

Ehe­ma­li­ger Nacht­wächter­turm auf der Stadt­mauer, 1804 zur Öl­mühle umge­baut. Nach langer Pause heute wieder täglich in Betrieb. An­ge­schlos­se­ne Back­stube.

Museum, Xanten

Siegfried­Museum Xanten

Das Nibe­lun­gen­lied und seine im­mens große Be­deu­tung von der Zeit der Völker­wan­de­rung über das Mittel­alter bis in die Gegen­wart.

Museum, Xanten

Stifts­Museum Xanten

Kirchen­schatz des Xantener St. Viktor-Doms. Gold­schmiede­kunst vom Früh­mittel­alter bis zum Histo­ris­mus, Para­mente, Niede­rrhei­ni­sche Skulp­tur und Male­rei.

Museum, Xanten

Galerie im DreiGiebelHaus

Galerie des Vereins Stadtkultur Xanten e.V. und Raum für die Präsentation von bildender Kunst, Wissenschaft und kunstverwandten Disziplinen.

Museum, Kalkar

Städti­sches Museum Kalkar

Wech­sel­aus­stel­lun­gen hoch­rangi­ger zeit­ge­nössi­scher Kunst. Werke von mit Kalkar ver­bunde­nen Künst­lern wie Franz Radziwill Heinrich Moshage. Heimat­kund­liche Dauer­aus­stellung.

Museum, Bedburg-Hau

Museum Schloss Moyland

Museum, Kalkar

Brüter­museum Wunder­land Kalkar

Ehe­ma­liges Not­strom­diesel­ge­bäude. Ener­gie­ge­win­nung durch Atom­kraft. Ori­gi­nal-Teile aus den 80er Jah­ren, als der „Schnelle Brüter” noch parat stand, um ans Netz zu gehen – was aber nie der Fall war.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
Pressemitteilungen willkommen
#995912 © Webmuseen Verlag