Ausstellung 24.11.21 bis 09.01.22
Die Türen des Museums öffnen sich heuer für spektakuläre Dekorationen aus Papier und Pappe aus der Zeit von etwa 1860 bis 1950, die der passionierte Sammler Helmut Weiß in über 40 Jahren zusammengetragen hat: aufwendige Papierkrippen, besondere historische Adventskalender, geprägte zwei- oder dreidimensionale Figuren, die als Dresdner Pappe bezeichnet werden, schneebedeckte Lichterhäuser, Weihnachtsmänner zum Befüllen oder als Hampelmänner, bunte nostalgische Weihnachtsteller und vieles mehr.
Christbaumschmuck aus Papier gehört zu den frühesten Formen weihnachtlicher Dekoration. Aus dem Jahr 1604 gibt es einen schriftlichen Beleg für mit Papierrosen geschmückte Bäume, die zur Weihnachtszeit aufgestellt wurden. Papierchristbaumschmuck wurde in den Familien gebastelt, im 19. Jahrhundert aber auch industriell und in Heimarbeit gefertigt. In großer Stückzahl wurden kleine Tüten aus Karton und Krepppapier, Täschchen, Deckelkörbchen und jegliche Formen von kleinen Schachteln hergestellt. Diese kleinen Füllbehälter wurden mit Bonbons befüllt und an den Baum gehängt, eine besonders von den Kindern geliebte Form der Christbaumdekoration.
Mit dem Aufkommen der Luxuspapiere wurde die Vielfalt des Weihnachtsschmucks erheblich gesteigert. Das aus dem heutigen Sprachgebrauch verschwundene Wort „Luxuspapier” entstand um 1860 und hatte Bestand bis in die 1930er Jahre. Es handelte sich dabei nicht um eine besondere farbige oder hochglänzende Papierqualität, sondern um spezielle Produkte, die aus Papier, Pappe oder Karton durch Stanzen, Kleben, Prägen oder Ausschneiden entstanden. Sie wurden oft von ganzen Familien in meist unterbezahlter Heimarbeit hergestellt. Gedruckt wurden sie im damals stark verbreiteten Steindruck (Chromolithographie), aber auch mit der Hand bemalt, mit Gold- oder Glimmerpuder und venezianischem Tau – winzige Glasperlen aus der venezianischen Glaskunst – bestäubt.
Höhepunkt der Sammlungsauswahl sind die faszinierenden aufklappbaren Papierkrippen mit 3D Effekt. Gezeigt werden außerdem historische Adventskalender und Adventshäuser, darunter der weltweit erste Adventskalender mit Türchen zum Öffnen, der 1920 auf den Markt kam.
Eine Seltenheit sind auch die geprägten zwei- oder dreidimensional-hohlen Figuren, die als Dresdner Pappe bezeichnet werden, da das Hauptzentrum der Produktion in Dresden war. Sie wurden entweder mit Silber- oder Goldfolie kaschiert oder naturgetreu bemalt etwa ab 1875 an die Christbäume gehängt wurden, obwohl religiöse Motive fast vollständig fehlen. Die Produkte sind auf den ersten Blick denen aus Metall täuschend ähnlich. Die Formenvielfalt war enorm, sie reichte von Tieren, Musikinstrumenten bis hin zu Reitern oder Dampfschiffen.
Gezeigt werden außerdem Weihnachts- und Neujahrswunschbriefe aus der Zeit von 1868 bis Anfang 1900. Das Schreiben dieser Briefe gehörte zu den selbstverständlichen Pflichten der Kinder in der Mittel- und Oberschicht.
Ausstellungsort
Drei spätmittelalterliche Handwerkerhäuser. Leben und Arbeiten von Handwerkern in früheren Jahrhunderten.
Museum, Nürnberg
Bis 23.6.2024, Nürnberg
Die umfangreiche Retrospektive stellt erstmals das fotografische Schaffen von Michael Jostmeier vor: eine Präsentation, die von der Neugierde des Fotografen geprägt und voller Überraschungen ist.
Bis 16.6.2024, Nürnberg
Beiläufigen Szenen gibt die Künstlerin eine große Präsenz durch die Wahl ihrer Ausschnitte und Nahaufnahmen. Grace Weavers einzigartiger Malstil schafft einen leichten und zugleich hintergründigen Zugang zu den Sujets.
Museum, Nürnberg
Vorgeschichte, Archäologie Jordaniens, Geologie, Karst- und Höhlenkunde, Südsee-Kulturen, Sahara, West- und Zentralafrika, Ökosysteme Nordbayerns.
Museum, Nürnberg
Ausstellungen mit Künstlern aus dem Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen, aus Nordbayern, ganz Deutschland und dem Ausland.