Markgräfliches Opernhaus
Bayerische Schlösserverwaltung
Das Markgräfliche Opernhaus ist eines der schönsten Barocktheater Europas. Vorbild waren die größten Opernhäuser der Zeit in Wien und Dresden. Als einzigartiges Monument der Fest- und Musikkultur des 18. Jahrhunderts wurde es 2012 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen.
Das aus Holz und Leinwand gefertigte, vollständig erhaltene Logenhaus ist als selbsttragende Konstruktion in die steinerne Gebäudehülle eingestellt, seine barocke Malerei erzeugt mit zahlreichen illusionistischen Effekten ein überwältigendes Raumerlebnis. Dem großen, von Säulen gerahmten Bühnenportal steht an der Rückseite des Zuschauerraums die Fürstenloge gegenüber.
Treibende Kraft hinter dem Ausnahmeprojekt war Markgräfin Wilhelmine von Brandenburg-Bayreuth (1709-1758). Die preußische Königstochter und Lieblingsschwester Friedrichs des Großen, musikalisch und künstlerisch hochbegabt, wählte die Oper zum wichtigsten Schauplatz ihrer höfischen Repräsentation.
Anlass für die Errichtung des Theaters war die Hochzeit von Wilhelmines einziger Tochter, Elisabeth Friederike Sophie, mit Herzog Carl Eugen von Württemberg. Der Innenausbau des Theaters erfolgte in kürzester Zeit mit zum Teil vorgefertigten und außerhalb der Baustelle bemalten hölzernen Architekturgliedern und gefassten Skulpturen.
Selbsttragende Konstruktion
Das hauptsächlich aus Holz und Leinwand gefertigte, vollständig erhaltene sog. Logenhaus (Zuschauerraum) ist als selbsttragende Konstruktion in die steinerne Gebäudehülle eingestellt. Zuschauerraum und Bühne bilden eine Einheit. Dem großen, von Säulen gerahmten Bühnenportal steht an der Rückseite des Zuschauerraums die Fürstenloge gegenüber.
Das Hochzeitsfest wurde im September 1748 mit außergewöhnlichem Aufwand und der Aufführung von zwei italienischen Opern im neu errichteten Opernhaus gefeiert. Erst zwei Jahre nach der Einweihung wurden die Vorhalle und Fassade vollendet, ein Werk des Bayreuther Hofarchitekten Joseph Saint-Pierre.
Logenhaus und Fürstenloge können vom Parkett aus besichtigt werden, hierfür gibt es feste Einlasszeiten. Nach einem kurzen Einstimmungsfilm über das Opernhaus sowie über Kultur und Geschichte der Markgrafschaft vermittelt ein Vortrag Wissenswertes zum Opernhaus. Abschließend können die Besucher sich kurz im Parkettbereich umsehen.
Die Rekonstruktion der barocken Kulissen, die gegenwärtig auf der Bühne gezeigt werden, basiert auf einem Entwurf des Italieners Giuseppe Galli Bibiena, führender Theaterarchitekt seiner Zeit.