Beitrag v.
9.5.2022
Monets Garten, Haus zu „Monets Garten”, DE-70372 Stuttgart
© Lukas Schulze
Monets Garten, Glyzinie zu „Monets Garten”, DE-70372 Stuttgart
© Lukas Schulze
Monets Garten, Zuschauer zu „Monets Garten”, DE-70372 Stuttgart
© Lukas Schulze
Show mit Seerosen zu „Monets Garten”, DE-70372 Stuttgart
© Rainer Göttlinger

Ausstellung 01.12.22 bis 23.02.23

Monets Garten

Hanns-Martin-Schleyer-Halle

Mercedesstraße 69
DE-70372 Stuttgart
0711-2555555
Zeitfenster:
tägl. 10-21 Uhr

„Mir schweben großformatige Seerosenbilder als Reflexionslandschaft vor. Ohne Horizonte. Die Illusion eines endlosen Ganzen. So in einem Raum präsentiert, dass die Betrachter von Wasser umgeben sind. In den Teich und die Seerosen eintauchen. Und dabei alles um sie herum vergessen.”

Claude Monet hat sein Leben lang gemalt, zu jeder Stunde und zu jeder Jahreszeit in Paris, im Nebel an der Themse, über den Kanälen von Venedig und immer wieder am Meer. Für ihn ist der Impressionismus keine Augenblicksmalerei, sondern eine bewusste und wohlkomponierte Technik. Für die jüngeren Künstlergenerationen sollte er zum Lehrmeister der Farbe werden.

Monet begann seine Karriere als akademisch ausgebildeter Maler. Seine frühen Bilder setzen die Farbe noch ganz traditionell gegenstandsbezogen ein: die Natur, die Gärten, das Meer und die Menschen beherrschen die Farbauswahl auf seiner Palette. Doch bald schon passte er die Farbauswahl den atmosphärischen Schwingungen des Lichts an und zeigt, dass es die Farbe ist, die die Verbindung zwischen Natur und Kunst, zwischen dem Augenblick und seinem Abbild schafft.

In seinen späten Seerosenbildern der Jahre von 1918 bis 1924 Jahre setzte Monet die Farbe dann nahezu abstrakt ein, die Natur war nur noch Ausgangspunkt für die Seelenstimmung des Künstlers. Sein Spätwerk gipfelt in der Grande Décoration, die er für die Pariser Orangerie schuf.

360-Grad-Multimedia-Show

Die immersive Ausstellung ist eine Symbiose aus den großen Werken des Künstlers und einer einzigartigen Projektionstechnik, die Monets Traum in ein neues Zeitalter trägt und unvergessen macht.

Aufwendige Projektionen erzeugen in Verbindung mit Musik rauschende Farbwelten und lassen die Gemälde in einer noch nie zuvor gesehenen Weise lebendig und spürbar werden, eine männlich-markante Stimme vermittelt die Gedankenwelt des Malers, eine Frauenstimme wiederum steuert Stationen seines Lebens bei, begleitet von den zugehörigen Bilderwelten: das „Cape de la Heve bei Ebbe” (1865), die „Dame im grünen Kleid” (1866), die „Impression Sonnenaufgang”: ein Werk, das die Kunstkritik spaltet („Das ist doch bloß eine Skizze”) und seiner Kunst wie auch dem ganzen Malstil den Namen „Impressionismus” einträgt.

Lebensstationen

Sein Freund Ernest Hoschedé, ein Förderer und Sammler impressionistischer Kunst, ging 1876 Konkurs, bei der Zwangsversteigerung wurden auch die Monet-Bilder zu Spottpreisen verkauft. Die Hoschedés zogen mit ihren 6 Kindern zu den Monets, der neuen Großfamilie fehlte es an allem: „Ich hatte keinen Su mehr, nirgends mehr Kredit”.

Im September 1879 starb seine Frau Camille mit gerade einmal 32 Jahren. Monet verlor die Mutter seiner beiden Kinder, seine „Dame im grünen Kleid”, sein Modell. Seine Geliebte, die auf seinen Bildern mit Sonnenschirm und flatterndem Sommerkleid über Wiesen und Blumenfelder flanierte. Monet malte seine Frau auf dem Totenbett.

Dieser Winter in Vétheuil war für Monet besonders streng, eisig und grau. Seine Bilder und die ergreifende Musik machen die Zuschauer frösteln. Erst 1882 wurde er an der normannischen Küste wieder produktiv.

Auf der Suche nach anderem Licht brach Monet zeitlebens in andere Länder auf. Er ließ sich inspirieren von den Palmen und Pinien der Riviera und hatte mit diesen Bildern großen Erfolg.

Seine letzte große Reise führte ihn nach Venedig, wo er die Palazzi und deren Spiegelbilder von einer Gondel aus malte.

Giverny: Haus und Garten

Ab 1883 mietete Monet für seine große Familie ein Haus in Giverny, 1890 kaufte er es. Die Scheune wurde in ein Atelier umgewandelt. Aus dem Nutzgarten wurde unter dem Einsatz der ganzen Familie ein üppiger Blumengarten mit Beeten, deren Bepflanzung nach strengen Farbkriterien erfolgte.

Später kaufte Monet das angrenzende Land und legte 1893 einen Wassergarten nach fernöstlichen Vorbildern mit vielen exotischen Pflanzen an. Dort steht auch die berühmte japanische Brücke: „Ich glaube, mein Garten ist mein schönstes Meisterwerk.”

Es ist der Garten, der in die Geschichte eingeht: der Teich und die Seerosen wurden zu Monets bestimmendem Motiv für die letzten 20 Lebensjahre. Monet versank in der Arbeit an den Seerosenbildern.

Doch Monet litt auf beiden Augen an Grauem Star und verlor mehr und mehr sein Augenlicht. Als er nach einer Operation wieder sehen konnte, zerstörte er die Bilder, die er halb blind gemalt hatte.

Der Verfasser hat die Multimedia-Show am 3. April 2022 in der Alten Münze Berlin besucht.

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Rainer Göttlinger
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