Museum

Museum Wilhelmsbau

Technik Museum

Speyer: Vollautomatische Großorchestrien, Flötenuhren und Spieldosen, historische Waffen und Uniformen, Kleidungsstücke und Puppen, „Rock’n’Roll” Zimmer.

Das faszinierende Raritätenkabinett, direkt auf dem Gelände des Technik Museum Speyer gelegen und im Eintrittspreis inbegriffen (jedoch auch separat besuchbar), läßt den Zeitgeist längst vergangener Tage wieder lebendig werden.

Selbstspielende Instrumente

In einer Zeit, als selbst das Grammophon noch nicht erfunden war, brachte man Klaviere und Schlagzeuge mit Hilfe von Druckluft und komplizierter Mechanik zum Spielen.

Das Museum Wilhelmsbau ist eines der wenigen Museen weltweit, das die ganze Vielfalt solcher selbstspielender Musikinstrumente zu zeigen und vorzuführen in der Lage ist. Über die mechanisch gespielten Geigen staunten selbst Konzertgeiger und nannten sie das achte Weltwunder.

Im 18. Jahrhundert erfreuten sich die Serinetten, auch als „Vogelorgeln” bezeichnet, großer Beliebtheit. Sie wurden u.a. verwendet, um Kanarienvögeln das Singen beizubringen. Serinetten besitzen bereits alle charakteristischen Bauteile eines mechanischen Musikinstruments: Antrieb (Handkurbel), Tonträger (Stiftwalze) und Klangerzeuger (Pfeifen). Flötenuhren hatten zusätzlich zum Uhrenteil ein Flötenwerk.

Zu den ersten Klangerzeugern, die in Musikautomaten Verwendung fanden, gehören die Metallkämme. Sie fanden zunächst in Taschenuhren Verwendung und entwickelten sich allmählich zu Wunderwerken der Feinmechanik, die in kostbare Gehäuse eingebaut und Spieldosen genannte wurden. Alle klassischen Spieldosen verwenden Stiftwalzen als Tonträger, die größten tragen mehrere zehntausend Stifte.

Ende des 19. Jahrhunderts erhielt Paul Lochmann ein Patent für Musikautomaten, die eine Lochplatte als Tonträger verwendeten. Solche Platten konnten fabrikmäßig in großen Stückzahlen zu geringen Kosten hergestellt werden. Plattengesteuerte Geräte setzten sich aufgrund ihres Preises und des großen Programmangebots schnell durch.

Die sogenannten Orchestrien schließlich verfügen über viele unterschiedliche Klangerzeuger und besitzen die Klangvielfalt eines kleinen Orchesters. Typisch sind ein Klavierteil, der bei manchen Geräten auch manuell spielbar ist, Schlaginstrumente wie Trommeln, Becken und Xylophon sowie allerlei Pfeifen. Die Ansteuerung erfolgt über Papierrollen und Stiftwalzen.

Von 1930 an wurden die Musikautomaten, mit Ausnahme der Kirmes- und Tanzorgeln, zunehmend von Plattenspielern, Tonbändern und Radiogeräten verdrängt.

Moden und Accessoires

Die Ausstellung spannt mit liebevoll restaurierten historischen Kleidungsstücke einen weiten Bogen von den Modetrends der Gründerzeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über die sich daran anschließende Jugendstil-Epoche bis in die 1950er Jahre. Die meisten historischen Moden sind auf Künstlerpuppen dekoriert, zeitgenössische Accessoires, Schmuck und viele Gegenstände des bürgerlichen Alltags vermitteln dem Besucher einen Gesamteindruck vom Lebensgefühl der jeweiligen Zeit.

Spielzeug und Puppen

Die riesige Puppensammlung des Museums mit mehreren tausend Puppen der unterschiedlichsten Stilrichtungen ist nicht nur für Puppenmuttis eine Augenweide. Faszinierend sind auch die zahlreichen Dampfmaschinen- und Eisenbahn-Modelle sowie das „Rock’n’Roll” Zimmer.

Uniformen und Waffen

Pistolen, Gewehre, Säbel, Uniformen, Rangabzeichen, Orden und Helme aus der Zeit bis zum 1. Weltkrieg prägen das Bild der militärgeschichtlichen Abteilung. Zusammen bilden sie eine der größten Sammlungen ihrer Art. Im Jagdzimmer sind Jagdtrophäen aus der ganzen Welt sowie Szenen aus dem Alltag des Waidmanns zu sehen.

Lindenstraße

Die Originalrequisiten aus der beliebten ARD-Fernsehsendung, u.a. ist die originale Küche von Else Kling, stand zuvor jahrzehntelang in den Kölner Filmstudios.

Museum Wilhelmsbau ist bei:
POI

Museen für mechanische Musik

Verantwortlich gem. §55 Abs 2 RStV: Rainer Göttlinger. Pressemitteilungen willkommen. #1042833 © Webmuseen