Ausstellung 18.09.21 bis 09.01.22
Die Zukunft scheint immer weniger vorhersehbar, das Jetzt immer weniger greifbar. Geprägt von Klimakrisen, geopolitischen Umwälzungen, neuen kriegerischen Konflikten, Migrationsbewegungen und Auswirkungen einer Pandemie hat sich das Weltgeschehen zu einer verunsicherten Gegenwart potenziert. Die globale Ordnung wirkt wie aus dem Gleichgewicht. Auch die weltweite Vernetzung, die Mobilität von Daten, Waren und Menschen, ist während der Pandemie krisenhaft ins Stocken geraten.
Der Begriff der Ordnung hat vor diesem Hintergrund neue Prominenz erlangt. In der öffentlichen Kommunikation über die Bewältigung von Krisen ist vermehrt von einer „Wiederherstellung” oder „Aufrechterhaltung der Ordnung” die Rede. Das Schaffen einer Ordnung gilt als Versuch, die Welt begreifbar und beherrschbar zu machen.
Aber wovon ist eigentlich die Rede, wenn wir von Ordnung sprechen? Auf welcher historischen und theoretischen Grundlage wird der Begriff anwendbar, in welchen Zusammenhängen können wir ihn heute nutzen? Und eignet er sich in seiner Festlegung überhaupt, um eine permanent sich wandelnde Welt und tendenziell fluide Gegenwart zu erfassen, gar zu gestalten?
Die internationale Gruppenausstellung geht diesen Fragen nach und untersucht den Begriff Ordnung auf seine gesellschaftlichen und ästhetischen Implikationen. Sie bringt Werke von Künstlern verschiedener Generationen zusammen, die sich mit unterschiedlichen Formen von Ordnung auseinandersetzen. Die Themen reichen von direkten Bezügen zu wissenschaftlichen und politischen Ordnungen über die kritische Befragung von Strukturen der Macht und Mechanismen der Überwachung bis hin zu Entwürfen eigener Ordnungen.
Mit Werken von Hartmut Böhm, Monica Bonvicini, Hanne Darboven, Charlotte Eifler, Harun Farocki, Forensic Architecture / Forensic Oceanography, Andreas Gursky, Peter Halley, Barbara Herold, Jenny Holzer, Aleksander Konstantinov, Eva Kot’átková, Alicja Kwade, Sol LeWitt, Vera Molnar, Dan Perjovschi, Lia Perjovschi, Sophia Pompéry, Gabriel Rico, Richard Serra, Katja Strunz, Claudia de la Torre, Timm Ulrichs und Clemens von Wedemeyer.
Ausstellungsort
Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts von hohem Rang. Regionale Identität und überregionale Entwicklungen. Nachlaß Emy Roeder, private Sammlung „Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945“.
Museum, Würzburg
Originallabor, in dem W. C. Röntgen die nach ihm benannten Strahlen entdeckte. Experimentelle Physik des ausgehenden 19. Jahrhunderts, Entdeckungsapparatur und historischer Hörsaal. Leben und Person Röntgen.
Schloss, Würzburg
Einer der bedeutendsten barocken Schlossbauten Europas, ehemalige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe, geplant und betreut von Balthasar Neumann.
Museum, Würzburg
Liturgische Geräte, Andachtsgrafik, Hinterglasbilder, Objekte der Volksreligiosität, Werke fränkischer Künstler wie Tilman Riemenschneider und Julius Echter, Arbeiten moderner und zeitgenössischer Künstler.