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9.5.2023
Nietzsche privat zu „Nietzsche privat”, DE-99425 Weimar

Ausstellung 25.08.23 bis 15.01.24

Nietzsche privat

Eine (un)mögliche Ausstellung

Nietzsche-Archiv

Humboldtstraße 36
DE-99425 Weimar
21. März bis 1. Nov:
Mo, Mi-So 10-18 Uhr
2. Nov bis 20. März:
geschlossen

Das Nietzsche-Archiv ist ein ebenso herausragender wie umstrittener Erinnerungsort: die von Henry van de Velde 1903 als Gesamtkunstwerk im Jugendstil errichteten Archivräume sind heute als Museum zugänglich, wohingegen die ehemalige Wohnung der Geschwister überwiegend für die Unterbringung von Gästen genutzt wird. Nach dem Tod ihres Bruders im August 1900 inszenierte Elisabeth Förster-Nietzsche dessen Sterbezimmer als Memorialraum.

In der DDR war der Philosoph als Wegbereiter des Faschismus verpönt und die Vorgängerinstitution der Klassik Stiftung Weimar übernahm das Gebäude für interne Zwecke, und Nietzsches private Wohnungseinrichtung wanderte für mehr als 70 Jahre ins Depot.

Auf den ersten Blick erscheinen die Möbel vor allem aufgrund ihrer Provenienz wertvoll. Sie stammen weitgehend aus Familienbesitz und sind ein Sammelsurium aus verschiedenen Stilen und Epochen. Der desolate Zustand der Möbel und Haushaltsgegenstände spiegelt ihre wechselvolle Geschichte: einst im Nietzsche-Archiv als Devotionalien verehrt, wurden sie zu DDR-Zeiten eingelagert und schließlich nahezu vergessen.

Erstmals zeigt die Klassik Stiftung Weimar die private Einrichtung der Geschwister Nietzsche, von Friedrichs Wohnzimmer bis zu Elisabeths Paraguay-Souvenirs. Mit der ungewöhnlichen Inszenierung der Möbel in Transportkisten und auf Paletten nimmt sie die jahrzehntelange „Ortlosigkeit” der Nietzsche-Memorabilien wörtlich. Sie erzählt, wie Nietzsche wohnte, und konfrontiert die Möbel mit seiner Vorstellung vom idealen Wohnen. Es bleibt die Frage: Wie kann ein zeitgemäßer Umgang mit dem problematischen, wissenschaftlich längst nicht aufgearbeiteten Bestand aussehen?

POI

Ausstellungsort

Nietzsche-Archiv

Im Haus am Sil­ber­blick ver­brach­te der kranke Fried­rich Nietz­sche 1897-1900 die letz­ten Jahre seines Lebens.

Friedhof, Weimar

Fürsten­gruft

Seit 1827 zwei­te Bei­setzungs­stätte der Ge­beine Schillers. 1832 fand auch Goethe hier seine letzte Ruhe­stätte.

Museum, Weimar

Liszt-Museum

In den Sommer­mona­ten 1869 bis 1886 be­wohn­te Franz Liszt das erste Ober­ge­schoß. Leben und Wirken des Künst­lers, Briefe, Manu­skripte und Kom­po­si­tio­nen.

Museum, Weimar

Schiller­museum und Schillers Wohn­haus

Friedrich Schiller erwarb das Haus 1802 und wohnte hier mit seiner Frau Charlotte und den vier Kindern bis zu seinem Tode 1805.

Museum, Weimar

Goethe-National­museum

Goe­thes Samm­lun­gen zur bil­den­den Kunst, zu den Natur­wissen­schaften, zur Geo­logie, Mine­ra­logie und Palä­onto­logie sowie seine Biblio­thek (5 500 Titel). Wohn­räume Goethes und seiner Frau Chris­ti­ane, Arbeits­zimmer und Biblio­thek des Dich­ters.

Museum, Weimar

Weimar Haus

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
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