Ausstellung 27.09.22 bis 12.02.23

Felix-Müller-Museum, Neunkirchen am Brand

Pans Lust und Orfeus Leid

Ausstellung zum 25. Todestag von Felix Müller

Neunkirchen am Brand, Felix-Müller-Museum: An den Erfah­rungen des Krieges trug der Künstler Zeit seines Lebens. Die Aus­stellung zeigt Porträts der Mutter und seiner Frau Gertrud sowie Selbst­bild­nisse aus ver­schie­denen Lebens­phasen.

Die Ausstellung zum 25. Todestag würdigt das Vermächtnis eines Bildhauers, Malers und Neunkirchner Ehrenbürgers, der das Leben in all seinen Höhen und Abgründen erlebte, das Schreckliche und das Schöne zutiefst empfand und künstlerisch in einer Originalität umsetzte, wie nur wenige. Sie spannt einen Bogen zwischen den Polen seiner Befindlichkeiten, die er u.a. auf der Ebene der klassischen Mythologie zum Ausdruck brachte.

An den Erfahrungen des Krieges trug der Künstler Zeit seines Lebens. Armut und das schwere Schicksal seines Vaters zeichneten sein junges Dasein. Das Leid der Kreaturen ging ihm, als Natur- und Tierliebenden Mensch, zu Herzen.

Glücklicherweise gab es für ihn auch stärkende Erfahrungen: die innige Verbindung zu seiner Mutter, die ihm von ihrem bescheidenen Einkommen Geigenunterricht ermöglichte, sowie seine Frau Gertrud, die ihm als treusorgende Gefährtin und Muse zur Seite stand. Deren Stiftung, aus der Erbschaft ihrer Schwester, bot schließlich die Basis, das künstlerische Lebenswerk ihres Mannes in Neunkirchen zu bewahren.

Die Ausstellung zeigt Porträts der Mutter und seiner Frau Gertrud sowie Selbstbildnisse aus verschiedenen Lebensphasen. Mit ihnen scheint Müller – oft anlässlich seiner Geburtstage – sein jeweiliges Lebensgefühl gespiegelt zu haben. Dass er auch in Kriegszeiten nicht das Verlangen nach Lebenslust verlor, beweist die Werkreihe eines zärtlichen Schäferstündchens unter dem Titel „Die Stunde des Pan”.

Erstmals gezeigt wird u.a. die neu erworbene Skulptur „Orfeus u. Eurydike”, die Felix Müller 1955 für Georg Kanzler (1894 -1975), Heimatforscher, Schriftsteller und Pfarrer von Leutenbach, schuf. Ebenso hat eine Schenkung, ein großes allegorisches Familienbild aus Forchheim, ihren farbkräftigen Debütauftritt im Museum. Wer sich fragt, warum darin die mythologischen Helden Ikarus und Prometheus auftreten, sollte Felix Müller auf der Gratwanderung zwischen Form und Inhalt folgen. Exemplarische Werkbetrachtungen dienen vor Ort als Anregung.

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