Beitrag v.
10.8.2022
Rausch der Technik zu „Paul Klee. Vom Rausch der Technik”, CH-3006 Bern

Ausstellung 02.09.22 bis 22.05.23

Paul Klee. Vom Rausch der Technik

Zentrum Paul Klee

Monument im Fruchtland 3
CH-3006 Bern
031-359 01 01
kontakt@zpk.org
Ganzjährig:
Di-So 10-17 Uhr

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts steuerte die Welt in ein neues, technisiertes Zeitalter, das die Gesellschaft vor grosse Herausforderungen stellte. Die Konsequenzen spüren wir, im Guten wie im Schlechten, noch heute. Die Ausstellung zeigt erstmals auf, wie sich Paul Klee künstlerisch mit den technischen Errungenschaften seiner Zeit auseinandergesetzt hat.

Fortschritt vs. Burnout

Paul Klee lebte in einer Zeit grosser technologischer Transformationen. Der technische Fortschritt, der die Wende zum 20. Jahrhundert prägte, eine industrielle Revolution hervorrief und den Beginn der Moderne markierte, veränderte die Gesellschaft von Grund auf. Röntgenstrahlen, Mikroskopie, Telefone, Automobile und Elektrizität stellten die Wahrnehmung der Menschen von Materie, Raum und Zeit infrage und lösten das gewohnte Weltbild auf.

Gleichzeitig geriet mit dem Ende von Monarchien, der Errichtung von Demokratien, Arbeiterstreiks und Demonstrationen für die Rechte von Frauen die gesellschaftliche Ordnung ins Wanken. Darauf reagierten auch Künstler wie Paul Klee. Die einen glaubten an den Fortschritt und fanden eine passende künstlerische Sprache in konstruktivistischen Gebilden. Andere sehnten sich nach unberührter Ursprünglichkeit. Paul Klee tat beides. Dem Rausch der technischen Entwicklung begegnete er allerdings mit kritischer Distanz und kommentierte ihn in zahlreichen Werken.

Obwohl der technische Fortschritt sich positiv auf den Alltag vieler Menschen auswirkte, löste er auch Ängste, Depressionen, Überreizung und Erschöpfung aus. Themen wie die Globalisierung, Terrorismus oder „zerrüttete Nerven” prägten bereits damals die Medien und sind in unserer heutigen Gesellschaft umso präsenter. Die neue Dynamik der Welt wirkte für die einen wie eine berauschende Droge. Andere reagieren auf die Herausforderungen eines be- schleunigten, technologischen Zeitalters hingegen mit psychischen Problemen, die damals als „Newyorkitis” oder „Neurasthenie” und heute als „Burnout” bezeichnet werden.

An rund 115 Werken wird die Vielfalt der Auseinandersetzung Paul Klees mit den modernen Errungenschaften in Motiven und Techniken deutlich. Im Hin- blick auf heutige gesellschaftliche Entwicklungen zeigt die Ausstellung zu- dem die ungebrochene Aktualität seines Schaffens und bietet eine künstleri- sche Perspektive auf Entwicklungen, die uns noch heute beschäftigen.

POI

Ausstellungsort

Zentrum Paul Klee

Person, Leben und Werk von Paul Klee (1879-1940). Rund 4.000 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen sowie Archivalien und biografische Materialien aus seinem Gesamt-Oeuvre.

Bis 21.7.2024, Bern

Albert Anker. Lesende Mädchen

Bis 31.12.2024, Bern

Die Samm­lung

Die aktu­elle Samm­lungs­präsen­tation zeigt eine Auswahl von rund 80 hoch­karä­tigen Werken Schweizer, euro­päi­scher und US-ameri­ka­ni­scher Kunst des 20. Jahr­hunderts.

Museum, Bern

Berni­sches Histori­sches Museum

Eine der be­deu­tend­sten kultur­histo­ri­schen Samm­lun­gen der Schweiz und Schlüssel zur Ge­schich­te Berns, einst mäch­tigste Stadt­repu­blik nörd­lich der Alpen und heute UNESCO-Welt­erbe. Königs­felder Dipty­chon von ca. 1290.

Museum, Bern

Alpines Museum der Schweiz

Lan­des­kund­liches Muse­um der Schwei­zer Alpen. Natur­raum: Relief­kunst, Geo­logie und Tek­tonik, Glet­scher, Wetter, Fauna, Flora. Kultur­raum: Karto­gra­phie und Ver­mes­sung, Berg­land­wirt­schaft, Volks­kunde (Tesseln, Familie und Kind, Brauch­tum), Sied­lung, Haus­bau...

Bot. Garten, Bern

Bota­nischer Garten

Alpi­num mit Pflan­zen aus Schwei­zer-, Ost- und West­alpen, wei­te­re aus euro­päi­schen, asia­ti­schen und ameri­ka­ni­schen Ge­birgen. Bauern­garten mit alten euro­päi­schen und mit jünge­ren über­seei­schen Zier­pflanzen. Heil­pflanzen, Färbe- und Faser­pflanzen.

Museum, Bern

Museum für Kom­muni­kation

Post- und Ver­kehrs­geschichte: Doku­mente, Bilder, Modelle, Fahr­zeuge, Uni­formen und Post­aus­rüstungen. Ent­wick­lung des Fern­melde­wesens: Doku­mente, Bilder, Apparate. Kom­mu­ni­ka­tions­ge­schich­te: Radio, Fern­sehen, Inter­net.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
Pressemitteilungen willkommen
#3097983 © Webmuseen Verlag