Museum
Die Pfahlbauten Unteruhldingen des „Verein für Pfahlbau und Heimatkunde e.V.” als alleinigem Träger sind das älteste archäologische Freilichtmuseum Deutschlands.
Die Plattformen mit den einzelnen Baugruppen sind durch Stege über dem Wasser miteinander verbunden und haben eine über hundertjährige Geschichte: die ersten beiden Pfahlbauhäuser wurden bereits im Jahr 1922 vom Pfahlbauverein Unteruhldingen unter wissenschaftlicher Beratung des urgeschichtlichen Institutes Tübingen gebaut. Der in den 1920er-Jahren einsetzende Tourismus beflügelte die weitere Entwicklung, und bereits 10 Jahre später war das Museum weltberühmt. Im Nationalsozialismus jedoch wurde es gerade deshalb zum Spielball verschiedener Interessengruppen der Kulturpolitik und versank im Anschluss daran, wie alle Freilichtmuseen dieser Art, für längere Zeit länger in der Bedeutungslosigkeit.
Ab 1989 begann Stück um Stück eine grundlegende Wiedererweckung und Neukonzeption. Als außerschulischer Lernort und Kooperationspartner von Universitäten und archäologischen Einrichtungen ist es im Netzwerk europäischer Freilichtmuseen heute eines der anerkanntesten und besucherstärksten und seit 2011 sogar UNESCO Weltkulturerbe.
Das Museum umfasst mehrere Rekonstruktionsabschnitte und wurde seit der Museumseröffnung 1922 mehrfach umgebaut und erweitert.
Steinzeit / Riedschachen
Die Idee zur Errichtung dieser ersten beiden Häuser geht auf den Fischer und Unteruhldinger Bürgermeister Georg Sulger zurück, der schon als kleiner Junge mit den Pfahlbaufundstellen vertraut war, sich ein profundes Wissen angeeignet und von 1912 an in seinem Privathaus seine Sammlung von Pfahlbaufunden gezeigt hatte. Die Häuser sind Rekonstruktionen der jungsteinzeitlichen Siedlung Riedschachen bei Bad Schussenried und wurden nach dem archäologischen Befund einer abgehobenen Bauweise auf Pfählen Uferbereich errichtet. Dargestellt von einem Ravensburger Schauspieler zeigt ein Video in einem der Häuser Georg Sulger, wie er ausgesehen und gesprochen hat.
Bronzezeit / Bad Buchau
Das plattformgetragene Dorf entstand in der Zeit zwischen 1923 und 1931 nach Ausgrabungsbefunden der Wasserburg Buchau am Federsee, repräsentieren jedoch nicht mehr den aktuellen Forschungsstand. Auf der Plattform stehen drei Blockhäuser und zwei Häuser mit Lehmflechtwand: das Haus des Clanchefs, die deutlich kleinen Häuser des Bronzegießers, des Töpfers und des Hirten sowie ein Vorratshaus.
Steinzeit / Sipplingen
Der kleine Ort Sipplingen ist eine der wichtigsten und größten Pfahlbau-Fundstellen am Bodensee, mit Pfahlbausiedlungen von der beginnenden Phase um 4.000 vor Christus bis in die Bronzezeit. Diese aus brennbaren Materialien erbauten Siedlungen brannten häufig ab und stürzten dann als komplette Brandruine ins Wasser, wodurch ihr dreidimensionaler Zustand teilweise erhalten blieb. Auch die beweglichen Güter, die sich in den Häusern befanden, konnten bei einem Brand nur zum Teil gerettet und mitgenommen werden, so dass außergewöhnlich viele Kleinfunde zurückblieben.
Mit den Rekonstruktionen der Häuser des Fischers, des Töpfers, des Steinhauers, des Holzschnitzers, dem Weberhaus und der Dorfhalle, die heute das Pfahlbaukino beherbergt, wurde die Theorie von den Ufer-Pfahlbauten zum ersten Mal maßstabsgetreu umgesetzt.
Hornstaad- und Arbon-Haus
Die Errichtung der beiden Steinzeithäuser aus Holz, Gras und Lehm war eine Forschungsarbeit von drei bis vier Personen, die etwa zwei Monate daran bauten. Eines der Häuser wurde anschließende durch einen Mitarbeiter experimentell bewohnt.
Bronzezeit / Unteruhldingen
In fünf Gebäuden und einem Stück Palisade werden die Themen Wohnen und Handwerk, Umwelt und Tiere sowie Kult und Religion mit lebensgroßen Figuren des weltbekannten Künstlers Gerry Embleton szenisch dargestellt. Das mit Götterfiguren aus Holz ausgestattete sogenannte Kulthaus veranschaulicht eine priesterliche Beschwörung am Bestattungswagen einer wohlhabenden Person. Andere Häuser zeigen Großtiere, das ganz normale Alltagsleben, diverse Handwerke, Krieger mitsamt Schwert, Schild, Helm und Brustpanzer und vieles mehr – insgesamt wurden für diesen Siedlungsteil mehr als zweieinhalbtausend Einzelobjekte repliziert.
SWR-Steinzeitdorf
Die Fernsehserie „Steinzeit – Das Experiment” des Südwestrundfunks versetzte im Sommer 2006 im Himmelreichmoos bei Schlier 13 Personen für zwei Monate zurück in das Leben einer Sippe der Jungsteinzeit. Anschließend wurde das originalgetreu rekonstruierte kleine Pfahlbaudorf nach Uhldingen verbracht und am Bodenseeufer wieder aufgebaut.
Der Verfasser hat das Pfahlbaumuseum am 21. August 2023 besucht.
Museum, Uhldingen
Sammlung mit über 150 historischen Traktoren, darunter seltene Vorkriegsmodelle aus den USA und eine Kollektion Lanz-Bulldogs. Werkstatteinrichtungen, alte Technik und Gerätschaften aus der Landwirtschaft. Sammlung von Fritz B. Busch.
Bot. Garten, Insel Mainau
Park- und Gartenanlagen mit Blumen, Sträuchern und Bäumen. Orchideenschau, Rosengarten, Palmen, Bananensträucher, Orangen- und Zitronenbäume, 140 Jahre alte Baumsammlung, Schmetterlingshaus. Deutschordens-Schloß und Kirche.
Bis 1.12.2024, Konstanz
Museum, Meersburg
Originalbauteile von Luftschiffen, Aluminiumträger, Gasdruckmesser, Höhenmesser - technische Einrichtungen und Gegenstände der Luftschifffahrt, Funkgeräte, Navigationstechnik und alles über die Zeppeline.