Ausstellung 18.09.19 bis 18.04.20
Von 2013 bis 2016 fotografierte die Fotokünstlerin Regina Schmeken die Tatorte des NSU. Die großformatigen Schwarzweißaufnahmen zeigen die verstörende Normalität der Schauplätze von Hass und Gewalt inmitten deutscher Städte – auch in Nürnberg.
Die als NSU – Nationalsozialistischer Untergrund – bekannt gewordene rechtsextreme terroristische Vereinigung ermordete von 2000 bis 2007 in verschiedenen deutschen Städten zehn Menschen: Die Opfer waren neun Männer türkischer und griechischer Abstammung sowie eine deutsche Polizistin. Weitere Menschen wurden bei zwei Sprengstoffanschlägen des NSU zum Teil schwer verletzt. Erst 2011 wurde die Gruppe aufgedeckt. Angehörige der Mordopfer, Betroffene der Anschläge und die internationale Öffentlichkeit erfuhren erstmals von der Existenz des NSU.
Für Regina Schmeken ist die Ausstellung ein Versuch, die Fassungslosigkeit, die Ratlosigkeit, die Ohnmacht aber auch die Wut zu kanalisieren und umzusetzen und das Gedenken an die Ermordeten aufrecht zu erhalten. Ihre Bilder nehmen uns mit an die Tatorte, sie versuchen das Ungeheuerliche zu reflektieren und rufen in Erinnerung: Die Attentate waren nicht allein Angriffe auf unsere Mitbürger, es waren Angriffe auf universelle Menschenrechte und damit auf unsere Gesellschaft.
Regina Schmeken fotografiert seit Mitte der siebziger Jahre. Seit 1980 werden ihre Fotografien ausgestellt. Sie erhielt nationale und internationale Auszeichnungen und gehört zu den renommiertesten deutschen Fotografinnen der Gegenwart.
Ausstellungsort
Dokumentationszentrum im nördlichen Kopfbau des unvollendeten NS-Kongresszentrums (Kongresshalle) auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Geschichte des Geländes und der verbrecherischen Machtausübung der Nationalsozialisten.
Bis 16.6.2024, Nürnberg
Beiläufigen Szenen gibt die Künstlerin eine große Präsenz durch die Wahl ihrer Ausschnitte und Nahaufnahmen. Grace Weavers einzigartiger Malstil schafft einen leichten und zugleich hintergründigen Zugang zu den Sujets.
Bis 23.6.2024, Nürnberg
Die umfangreiche Retrospektive stellt erstmals das fotografische Schaffen von Michael Jostmeier vor: eine Präsentation, die von der Neugierde des Fotografen geprägt und voller Überraschungen ist.