Museum

Scharfrichtermuseum

Pottenstein: Sinn und Unsinn der weltweit nach wie vor verbreiteten Folter und Todesstrafe. Instrumente und deren Anwendung, Geschichten und Schicksale.

Seine Erscheinung verbreitete Furcht und Schrecken, und Orte, an denen er sein düsteres Handwerk ausübte, haben auch heute noch die Aura des Unheimlichen. Man nannte ihn „Nachrichter”, „Henker”, „Blutvogt”, „Angstmann” oder „Meister Fix”, jemand auf dessen Bekanntschaft niemand wirklich Wert legte: willkommen in der Welt des Scharfrichters.

Geschichten und Schicksale

Das Scharfrichtermuseum ist kein Foltermuseum, in dem lediglich nüchterne Fakten präsentiert werden, und sicher auch kein Gruselkabinett mit furchtbaren Instrumenten und deren Anwendung, in dem sich der Besucher lustvoll erschrecken kann, sondern erzählt auch die damit verbundenen Geschichten und Schicksale, begreift sich also als Ort des Nachdenkens über Sinn und Unsinn der weltweit nach wie vor verbreiteten Folter und Todesstrafe.

Dennoch ist dieser Ort nichts für schwache Nerven.

Die einzigartige Sammlung von Schloss Schöndorf umfaßt Daumenschrauben, Richtschwerter, Schandmasken und Schädelsprenger, teils Originalstücke, teils nach Originalvorlagen gebaut. Die Besucher erfahren, weshalb das Skelett von William Burke im Museum steht, wie lange ein abgetrennter Kopf noch lebt, wozu man die Hand eines Gehenkten brauchte, wie der Vampir von Venedig unschädlich gemacht wurde, was man unter einer „spanischen Spinne” oder einer „Katzenpfote” versteht, und was es bedeutete, wenn der Scharfrichter „butzte”.

Auch heute noch vermittelt der Anblick dieser alten Instrumente Grauen und Fassungslosigkeit darüber, was der Mensch seinen Mitmenschen und Mitgeschöpfen im Namen von Recht und Glauben anzutun vermag.

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