Ausstellung 15.03. bis 06.06.22
Therese, eigentlich Elise Dorothea Leonore Therese, Prestel (*27.2.1856, †1.7.1921), entstammte der bekannten Künstler- und Verlegerfamilie Prestel. Ihren künstlerischen Familienwurzeln trug Therese Prestel im Medium der im 19. Jahrhundert besonders beliebten Technik des Scherenschnitts Rechnung. In diesen handgroßen humoristischen Arbeiten greift sie Themen der Zeit kurz nach 1900 auf. Gekonnt illustriert sie die Gesellschaft der 1910er bis 1920er Jahre in Mainz, Wiesbaden und Frankfurt.
Eine besondere Rolle spielt dabei die Damenmode in der Zeit um den 1. Weltkrieg. Mit ihren aufwendigen Hüten, Taschen, Schirmen und Stöcken ausgestattet und begleitet vom obligatorischen Hündchen, flanieren die Damen über das Papier. In kurzen, fein mit Bleistift geschriebenen Notizen vermerkte Prestel dazu das jeweilige silhouettenhaft karikierte Ereignis: von Spaziergängen im Frankfurter Palmengarten, über Wanderungen im Taunus bis hin zum Mainzer Schützenfest.
Die geschnittenen Figuren dokumentieren nicht nur die Mode und den Geschmack der Zeit auf humorvolle Weise, sie bieten auch einen Einblick in das Leben Prestels selbst als einer Dame der Gesellschaft. Auch politisch brisante Themen wie der Weltkrieg selbst oder die Reichstagswahlen der noch jungen Weimarer Republik greift sie in ihren Schnitten auf. Die Rolle der Frau ist dabei stets betont oder findet besondere Berücksichtigung.
Während viele der collageartigen Papierarbeiten an Freunde und Bekannte verschickt wurden, hat sich im Landesmuseum Mainz ein etwa 300 Blatt umfassender Bestand an Scherenschnitten der Künstlerin erhalten, der hier erstmals ausgestellt und im Feld der Scherenschnitttechnik verortet wird.
Ausstellungsort
Kunst- und Kulturgüter von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Römische Steindenkmäler, Mittelalter, Barock, 19. und 20. Jahrhundert, Jugendstilglas, Höchster Porzellan. Größte Tàpiessammlung Deutschlands. Graphische Sammlung.
Dependance, Edenkoben
Villa im klassizistischen Stil. Kunst Max Slevogts. Kultur und Kunst zur Zeit des Bayernkönigs Ludwig I., Sammlung Moderne Keramik.
Museum, Mainz
Regionale und internationale Naturgeschichte vom Tertiär bis in die Gegenwart. Entstehungsgeschichte der Naturräume des Landes Rheinland-Pfalz. Umfangreiche Sammlung nahezu aller Minerale und Erze aus Rheinland-Pfalz.
Museum, Mainz
Museum, Mainz
Alles, was für die Mainzer Fastnacht typisch ist: Narrenkappen, Kostüme, Orden, Uniformen, die „Schwellköpp”, die „Bütt” mit der Eule, Ausschnitte aus über 60 Jahren Fernsehfastnacht, alle Mainzer Stimmungshits.
Museum, Mainz
Zwei der berühmten 42-zeiligen Gutenberg-Bibeln. Bücher des 15. bis 20. Jahrhunderts, Druckwerke, Grafik des 15. bis 20. Jahrhunderts, Papier, Schrift, Schnitt, Satz- und Druckmaschinen. Täglich Vorführungen an der Gutenberg-Presse.
Museum, Mainz