Schloss Chillon
Château de Chillon
Die markante Burg ist auf einer rund 100 Meter langen und 50 Meter breiten natürlichen Insel erbaut und hat deren ovale Form übernommen. Auch der Name des Schlosses geht auf diesen Felsen zurück, denn „Chillon” bedeutet „Felsplatte” in der früher hier gesprochenen Sprache.
Insel und Schloss boten Schutz und einen strategischen Ort, um den Weg zwischen dem Norden und dem Süden Europas zu kontrollieren. Ausgrabungen, die ab dem Ende des 19. Jahrhunderts stattfanden und insbesondere diejenigen unter der Leitung des Archäologen Albert Naef (1862-1936) belegen, dass die Felseninsel schon in der Bronzezeit besiedelt war. Die Geschichte des Schlosses ist von drei unterschiedlichen Epochen geprägt: derjenigen der Savoyen, derjenigen unter den Bernern und derjenigen des Kantons Waadt.
Über den natürlichen, vom Seewasser gefüllten Graben führte früher eine Zugbrücke, deren hölzerne Rollen bis heute zu sehen sind. Chillon hat zwei verschiedene Gesichter: Die Fassade in Richtung Norden, die von Schiessscharten durchbrochen und von Maschikulis gekrönt ist, bildet die Burg. Sie bewachte und überwachte die Strasse. Richtung Süden, auf der Seeseite, bestimmen prachtvolle gotische Fenster das Bild. Hier befindet sich die fürstliche Residenz, von hier aus lässt sich die typische Landschaft der Waadtländer Riviera bewundern. In der Mitte des Schlosses stehen der Bergfried und seine Schatzkammer.
Das Schloss Chillon ist ein aussergewöhnlich gut erhaltenes Kulturdenkmal, das auf seinem Besuchsrundgang rund dreihundert Objekte zeigt. Abgesehen von den Möbelstücken, Waffen und Rüstungen wurden alle ausgestellten Objekte während der Ausgrabungen von 1896 bis 1903 gefunden.