Schloss
Als 1412 Erzbischof Johann von Mainz dem Ritter Hamann Echter den „Platz zum Espelborn” für seine treuen Dienste als kurfürstlicher Forstmeister schenkte, war der Spessart ein wilder und unerschlossener Wald. Hussiten nutzten ihn als Zwischenstation für ihre Plünderungszüge und versetzten Reisende und Bewohner in Angst und Schrecken.
Des Ritters gleichnamiger Sohn zog es deshalb um 1427 vor, aus dem unbefestigten Weiherhaus ein „festes Haus” mit Mauern Türmen zu errichten. Spätere Generationen nahmen die friedlicher gewordenen Zeiten dann zum Anlass, das abweisende Gemäuer der Wasserburg in ein verträumtes Renaissanceschloss zu verwandeln.
Sein heutiges Aussehen verdankt das Schloss, das 1957 Drehort des deutschen Spielfilms „Das Wirtshaus im Spessart” mit Liselotte Pulver war, größtenteils den Umbauten des Peter Echter von Mespelbrunn und seiner Gemahlin Gertraud von Adelsheim. Die Familie brachte im Laufe der Zeit bedeutende Kinder hervor. Am bekanntesten dürfte Julius Echter gewesen sein, der als Fürstbischof in Würzburg und Herzog in Franken 1576 das Juliusspital und 1583 die Universität in Würzburg gründete, die mächtige Festung Marienberg erbaute und das Kirchenbild Frankens mit spitzen Türmen und giebelgeschmückten Renaissancebauten prägte.
Maria Ottilia, die letzte Echterin, heiratete 1648 Philipp Ludwig von Ingelheim aus dem Rheingau. Die beiden durften Namen und Wappen mit kaiserlicher Erlaubnis zusammenfügen. Noch heute lautet der Name der Familie, die den Südflügel des Hauses bewohnt, „Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn”.
Der Nordflügel hingegen ist seit Anfang der 1920er Jahre teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich und zeigt die Geschichte des Schlosses, der Region und der Bischöfe von Ingelheim, dazu Gemälde, Möbel und Waffen. Die Führung schließt auch den privaten Park der Familie, den Hof und den Rittersaal ein.
Museum, Weibersbrunn
Ungewöhnliche Entstehungsgeschichte der Ortschaft. Glasprodukte aus Spessartglas. „Prinzregentenzimmer” für Prinzregent Luitpold von Bayern, der im Spessart seiner Jagdleidenschaft nachging.
Bis 19.1.2025, Aschaffenburg
Die Ausstellung präsentiert differenzierte Wahrnehmungen des Tieres und seine stilistischen Umsetzungen bei den Künstlern der „Brücke”, des „Blauen Reiters” und bei weiteren Kunstschaffenden des Expressionismus.
Gebäude, Aschaffenburg
Paramentenkammer und fürstliche Wohnräume, Korkmodellsammlung, Schlosskapelle.
Museum, Aschaffenburg
Rekonstruktion eines römischen Hauses im Maßstab 1:1. Originale römische Kunstwerke aus den Staatlichen Antikensammlungen.