Schloss
Die barocke Sommerresidenz der bayerischen Kurfürsten und Könige ist zusammen mit dem Schloßpark und den Parkschlösschen Amalienburg, Badenburg, Pagodenburg und Magdalenenklause ein Gesamtkunstwerk von Weltrang. Besonders sehenswert sind die Schönheitengalerie, das Marstallmuseum und die Nymphenburger Porzellan-Sammlung Bäuml.
Die Gründung von Schloss Nymphenburg als Sommerresidenz ist der Geburt des langersehnten Thronerben Max Emanuel zu verdanken. In seiner ersten Form war das Schloss um 1679 nahezu fertiggestellt, seine heutigen Dimensionen erhielt es während der Regierungszeit des Kurfürsten Max Emanuel (1680-1726). Karl Albrecht, Kurfürst von Bayern und Kaiser (reg. 1726-1745), bereicherte die Anlage durch das Schlossrondell. Sein kostbarstes Vermächtnis wurde jedoch die Amalienburg mit dem Spiegelsaal. Unter Kurfürst Max III. Joseph (reg. 1745-1777) erhielt der Festsaal von Schloss Nymphenburg seine heutige pompöse Dekoration. 1792 ließ Kurfürst Karl Theodor (reg. 1777-1799) den Nymphenburger Schlosspark für das Volk öffnen.
König Ludwig II.
Als Bayern im frühen 19. Jahrhundert Königreich wurde, erhielt Nymphenburg wieder eine neue bedeutende Funktion. König Ludwig II. von Bayern erblickte hier am 25. August 1845 das Licht der Welt. Das authentisch erhaltene Geburtszimmer ist als Teil des Königinnen-Appartements zu besichtigen. Das Bildnis seiner Mutter Marie gehört zur berühmten Schönheitengalerie König Ludwigs I. im Schloss. Die Amalienburg war eine der wichtigsten Inspirationsquellen des Königs.
Parkburgen
Die Amalienburg zählt zu den kostbarsten Schöpfungen des europäischen Rokoko. Grundriss, Außenbau und Raumfolge formen ein Gesamtkunstwerk von erlesener Schönheit: sogar die Küche ist eine außergewöhnliche Schöpfung mit fremdländischem Charakter.
Als Badeanlage steht die Badenburg in einer langen Tradition, ausgehend von den prunkvollen Bädern der römischen Kaiser und der Bäderkultur des Islam. Der Festsaal ist mit Stukkaturen und einem Gewölbefresko ausgestattet. Im Untergeschoss befinden sich das Badebecken, ein Raum mit Heizanlage, eine Küche und weitere Räume für den Badebetrieb.
Im Erdgeschoss der Pagodenburg dominieren die Farben Blau und Weiß, die zusammen mit den exotischen Elementen der teils ornamentalen, teils figürlichen Deckenmalerei und den holländischen Kacheln an den Wänden auf China und seine Porzellanproduktion verweisen. Das Obergeschoss besitzt raffiniert gestaltete kleine Räume mit chinesischen Tapeten an den Wänden und schwarz- oder rotgrundiger Lackmalerei.
Die Magdalenenklause ist als Behausung eines Eremiten gedacht und steht in einem „verwilderten” Wäldchen. Von außen gleicht das aus Ziegeln gemauerte, teilweise verputzte Gebäude einer Ruine. Das Appartement des Kurfürsten besteht aus klösterlich-strengen Räumen.
Marstallmuseum
Das Marstallmuseum in den ehemaligen Stallungen des Nymphenburger Schlosses zählt zu den bedeutendsten seiner Art weltweit.
Mit über 40 repräsentativen Kutschen und Schlitten aus Wittelsbacher Besitz dokumentiert es 300 Jahre fürstliche Wagenbaukunst. Prunkgeschirre, kostbares Reitzubehör und historische Bilddokumente lassen die höfische Welt des Reisens und Repräsentierens lebendig werden.
Das Museum zeigt außerdem die weltweit einzigartige Sammlung an Prunkfahrzeugen König Ludwigs II. für seine Ausflüge und Ausfahrten in die Berge.
Ein 20 Zentimeter großes Modell zum Puttenschlitten, gefertigt um 1872 aus vergoldeter Bronze und Email, wurde eigens für ihn angefertigt, damit er sich besser vorstellen konnte, wie der Puttenschlitten „in groß” aussehen würde. Von seinen Zufluchtsorten, den sogenannten Königshäusern, existieren die meisten noch heute und sind mit historischen Bildern und aktuellen Fotos auf einer hinterleuchteten Bayern-Karte verzeichnet.
Der Verfasser hat Schloss Nymphenburg am 22.6.2013 besucht.
Haupthaus, München
Eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern und mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern, Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland.
Im gleichen Haus
„Amalienburg”: eine der kostbarsten Schöpfungen des europäischen Rokoko. Teehaus „Pagodenburg”, Badeschlösschen „Badenburg” und künstliche Ruine „Magdalenenklause”.
Dependance, München
Stichwort
Museum, München
Prunkwagen, -schlitten, -geschirre und Reitzeug der bayerischen Kurfürsten und Könige. Schönheitsgalerie der Pferde Ludwigs II.
Museum, München
Die Geschichte des Planeten Erde, die bunte Welt der Mineralien, die Entstehung des Lebens, die Vielfalt der Organismen sowie den Menschen als Teil und Gestalter der Natur. Gezeigt wird auch der letzte in Bayern geschossene Bär.
Bot. Garten, München
Einer der bedeutendsten Botanischen Gärten der Welt. Rund 14.000 Pflanzenarten werden hier kultiviert. Sammlung, Kultur, Ausstellung und Erforschung von Wild- und Kulturpflanzen.
Museum, München
Bis 2.3.2025, München
Münchner, die sich wenige Jahre zuvor noch als gleichberechtigte Mitglieder der Stadtgesellschaft haben porträtieren lassen, wurden ab 1933 systematisch entrechtet und verfolgt.