Museum Ulm
Schwarz auf Weiß
Das Rätsel der Steinzeitscheiben aus dem Blautal
Unter den zahlreichen Gegenständen aus Stein, Knochen, Geweih und Keramik, die aus den Ruinen eines 6000 Jahre alten jungsteinzeitlichen Dorfes im Tal der Blau bei Ehrenstein geborgen wurden, fällt eine Fundgruppe besonders auf: flache, annähernd runde Scheiben verschiedenster Größe aus Kalkstein mit einer doppelten Durchlochung in der Mitte. Sie stellen die archäologische Forschung bis heute vor ein Rätsel.
Auf einer Seite sind sie randlich mit geradlinigen oder zu Dreiecken angeordneten strahlenförmigen Mustern verziert. Diese waren ursprünglich mit einer schwarzen Paste ausgefüllt, so dass die Muster deutlich zur Geltung kamen. Neben fertigen Exemplaren, oft mit Gebrauchsspuren, liegen jede Menge Rohlinge und unvollendete Stücke vor. Offenbar wurden diese Scheiben nur in diesem Dorf hergestellt und benutzt.
Die Ausstellung zeigt einen repräsentativen Querschnitt der rund 200 Scheiben und geht – auch mit Hilfe der experimentellen Archäologie – der spannenden Frage nach ihrer Deutung und Verwendung nach.