Ausstellung 09.10.21 bis 16.01.22
Sigmar Polke (1941-2010), einer der wegweisenden deutschen Künstler der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, prägte die deutsche Kunstszene seit den 1960er Jahren entscheidend mit. Insbesondere mit seinen Rasterbildern aus einzelnen Punkten und dem Begriff des „Kapitalistischen Realismus” erlangte er auch international Bekanntheit.
Sein tiefsinniges, experimentierfreudiges Schaffen fasziniert durch seine Vielschichtigkeit und besticht zugleich mit Leichtigkeit und Humor, seine Werke haben bis heute nichts an ihrer Wirkungskraft verloren. Die Rastertechnik durchzieht sein gesamtes Schaffen.
Polkes abwechslungsreiches Werk umfasst Gemälde, grafische Arbeiten, Fotografien, Filme, Objekte sowie Künstlerbücher. In seinen Arbeiten hinterfragt der Künstler Sehgewohnheiten sowie die Wahrnehmung an sich und experimentiert mit ungewöhnlichen Materialien und Techniken. So malt er statt auf die Leinwand auf gemusterte Deko-Stoffe, lässt die Farbe darauf einfach fließen oder belichtet Fotopapier mit radioaktivem Gestein.
Vielschichtig und voller Verweise etwa auf Kunst- und Zeitgeschichte geben seine Werke neue Impulse und laden ein, eingefahrene Sichtweisen und Denkmuster zu überprüfen. So erinnert etwa „Das Haus des Mondrian“ (1994) an die abstrakten Werke des Mitbegründers der Künstlerbewegung „De Stijl”. Polkes spezieller Humor, der sich oft erst in Bezug zum Titel offenbart, ist im Motiv „Sauberes Auto - gute Laune“ (2002) besonders augenfällig.
Die umfassende Zusammenschau von rund 90 Werken ist seinem 80. Geburtstag gewidmet, ihre sieben Sektionen bieten einen inhaltlichen Rahmen, um sich Polkes komplexem Werk zu nähern. Anhand von Gegenüberstellungen können die Betrachter die vieldeutigen Aussagen für sich entdecken.
Ausstellungsort
Sammlung mit deutschen Künstlern in und aus Mittel- und Osteuropa zwischen Romantik und Gegenwart. Sonderausstellungen zur Klassischen Moderne und Gegenwartskunst in den ostmitteleuropäischen Nachbarländern.
Bis 7.4.2024, im Haus
Eine großzügige Schenkung aus dem Nachlass des Künstlers an die Grafische Sammlung des KOG gibt Anlass und Gelegenheit, Peter Graus Radierwerk mit einer Ausstellung zu würdigen.
Ab 17.5.2024, im Haus
Ewa Partum erhält den Lovis-Corinth-Preis 2024. Ihr künstlerischer Beitrag ist wegweisend sowohl für die Konzeptkunst als auch für die feministische Kunst.
Museum, Berlin
Ständiger Ausstellungsort für die Kunst der Gegenwart ab der zweiten Jahrhunderthälfte.
Museum, Aachen
Zeitgenössische Kunst im reizvollen, spätbarocken Ambiente der ehemaligen Reichsabtei Aachen-Kornelimünster. Förderankäufe des Landes seit 1945.
Museum, Kiel
Romantiker, russische Wandermaler, Expressionisten (Nolde, Brücke), Kunst nach 1945 bis heute.