Ausstellung 28.02. bis 10.11.19
Nach der im Februar 1939 reichsweit erlassenen Dritten Anordnung auf Grund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden musste die jüdische Bevölkerung mit deutscher Staatsangehörigkeit alle Edelmetallgegenstände, Edelsteine und Perlen gegen eine geringe Entschädigung abliefern. Aus diesen Beständen erwarb das Bayerische Nationalmuseum in den Jahren 1939 und 1940 vom Städtischen Leihamt München insgesamt 322 Silbergegenstände.
Seit 1951 konnten insgesamt 207 Silberobjekte an die ursprünglichen Eigentümer oder ihre Erben zurückgegeben werden. 112 Objekte, für die die Anspruchsberechtigten bisher nicht nachgewiesen werden konnten bzw. keine Ansprüche geltend gemacht wurden, befinden sich heute noch in den Sammlungen des Museums. Im Rahmen eines Forschungsprojekts konnten nun auf der Grundlage von Archivrecherchen die Namen der Personen ermittelt werden, die diese Silberobjekte 1939/40 beim Städtischen Leihamt abgegeben haben. Außerdem wurden die Stücke untersucht, bestimmt und dokumentiert.
In der Studioausstellung werden alle 112 im Bayerischen Nationalmuseum verbliebenen Objekte mit den neuen Recherche-Ergebnissen präsentiert. Dies zeigt beispielhaft die intensiven Bemühungen des Museums, seine Bestände mit zweifelhafter bzw. ungeklärter Provenienz zu erforschen und alles Erdenkliche zu tun, um die rechtmäßigen Eigentümer bzw. deren Erben und Rechtsnachfolger ausfindig zu machen und weitere Objekte zu restituieren. Indem schlaglichtartig Schicksale von zu Opfern der nationalsozialistischen Ideologie gewordenen Menschen beleuchtet werden, mahnt die Schau nicht zuletzt, sich die Lehren aus der Vergangenheit immer wieder neu bewusst zu machen.
Ausstellungsort
Eines der großen europäischen Museen, die sowohl der bildenden Kunst als auch der Kulturgeschichte gewidmet sind. Bestände mit Schwerpunkt Bayern von der Spätantike bis zum beginnenden 20. Jahrhundert.
Bis 30.6.2024, im Haus
Die Studioausstellung löst ein spannendes Rätsel im Werk des aus Weilheim stammenden Künstlers, der noch im 18. Jahrhundert als „deutscher Michelangelo” gerühmt wurde.
Im gleichen Haus
Dependance, Oberschleißheim
Heimat der Vertriebenen aus Ost- und Westpreußen, Geschichte, Kultur und Schicksal dieses Landes, die besonderen Merkmale von Landschaft und Menschen, Bedeutung der Region für Deutschland und die europäischen Nachbarn.
Dependance, Rotthalmünster