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21.9.2016
Außenansicht mit Schneewittchen zu „Spessartmuseum (Museum)”, DE-97816 Lohr am Main
Das Schneewittchenschloß
Foto: R. Göttlinger
Schmiede zu „Spessartmuseum (Museum)”, DE-97816 Lohr am Main
Wagnerei zu „Spessartmuseum (Museum)”, DE-97816 Lohr am Main
Motorsäge zu „Spessartmuseum (Museum)”, DE-97816 Lohr am Main
Puppenküche zu „Spessartmuseum (Museum)”, DE-97816 Lohr am Main
Glasaugen zu „Spessartmuseum (Museum)”, DE-97816 Lohr am Main
Hirsch, tot zu „Spessartmuseum (Museum)”, DE-97816 Lohr am Main
Auto zu „Spessartmuseum (Museum)”, DE-97816 Lohr am Main

Museum

Spessartmuseum

Schloßplatz 1
DE-97816 Lohr am Main
Ganzjährig:
Di-Sa 10-16 Uhr
So+Ft 10-17 Uhr

Der Spessart ist ein bewaldetes Mittelgebirge zwischen den Flüssen Main, Kinzig und Sinn.

Der Süden war bis zum 18. Jahrhundert Jagdgebiet der Kurfürsten von Mainz und blieb damit vor einer intensiven Holznutzung verschont.

Ganz anders der Nordteil: Siedlungen um die Glashütten herum, Rodung und Verwendung von Laub als Einstreu oder zur Herstellung von Laubasche für Düngezwecke führten zu starken Waldverwüstungen und Auslaugung des Bodens. Im 19. Jahrhundert wurden daher große Flächen mit anspruchslosem und schnellwüchsigem Nadelholz aufgeforstet.

Diese unterschiedlichen Bedingungen prägen das Bild des Spessarts bis heute.

Holz

Holz gehört zu den ältesten Rostoffen menschlicher Produktion. Das Museum zeigt seine Verarbeitung in den Handwerken Zimmerei, Schiffbau, Wagnerei, Büttnerei und Schreinerei sowie als Material für Kunstwerke des 18. bis 20. Jahrhunderts. Der Spessart lieferte jedoch auch andere Materialien für die unterschiedlichsten Handwerke oder Industrien: Buntsandstein, Schwerspat, Metallerze und Ton.

Der Wald bot seinen Bewohnern meist nur ein sehr dürftiges Auskommen. Das Museum zeigt, unter anderem mit einer originalen Küche und einem Laden aus der Zeit der Jahrhundertwende, wie ein Großteil der Spessarter bis in die Zeit um 1950 sein Leben fristete. Erst ab der Mitte des 20. Jahrhunderts änderte sich die Situation, wobei der Fremdenverkehr eine bedeutende Rolle spielte.

Ganz anders als ihre Spessarter „Unterthanen” lebten die Bewohner des Lohrer Schlosses. Das Museum gewährt einen Einblick in die adelige Lebenskultur vergangener Jahrhunderte.

Schloss

Die Baugeschichte des Schlosses läßt sich zurückverfolgen bis in die Zeit um 1330, als die Eichen für die Deckenbalken des Erdgeschosses gefällt wurden. Der heutige Mittelbau folgt stilistisch dem Vorbild der französischen Donjons. Bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1559 diente das Schloss den Grafen von Rieneck, dann übernahmen die Mainzer Kurfürsten als neue Landesherren das Gebäude und gaben ihm nach und nach seine heutige Gestalt.

Glas und Spiegel

Zu den „Glanzstücken” des Museums gehören die Glasobjekte der Spessarter Glasmacher, die seit dem Mittelalter den europäischen Markt mit Waren aller Qualitäten, von der einfachen Wein- oder Bierflasche bis zum geschliffenen Glaspokal für die fürstliche Tafel belieferten.

Im 18. Jahrhundert fanden „Lohrer Spiegel” ihren Weg sogar bis nach Indien und Amerika. Ein Schaustück besonderer Art ist der Spiegel, der im Grimm’schen Märchen zu Schneewittchens böser Stiefmutter gesprochen haben soll.

Spessarträuber

Als schauerlich-romantische Symbolgestalten wurden die Spessarträuber durch den Film „Das Wirtshaus im Spessart” (1958) mit Liselotte Pulver weithin bekannt. Die wenig romantische Wirklichkeit des ländlichen Verbrechertums, das vor allem in der Zeit um 1800 den Wald als Versteck nutzte und von der einheimischen meist sehr armen Bewohner durch allerlei lukrative Hilfsdienste unterstützt wurde, dokumentiert das Museum anhand originaler Waffen, Bildzeugnisse und Gaunerbücher.

Jagd

In einem der größten zusammenhängenden Laubwaldgebiete Deutschlands spielt die Geschichte der vor allem im 17. und 18. Jahrhundert pompös inszenierten herrschaftlichen Jagd eine wichtige Rolle. Das Spessartmuseum informiert über Dichtung und Wahrheit rund um die Wilderei und präsentiert seltene, z. T. selbst gebaute Waffen der heimlichen Jäger. Erst die Revolution 1848 brachte schließlich die Aufhebung adliger Privilegien.

Der Verfasser hat das Museum am 11.9.2016 besucht.

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