Museum

Bayerische Staatsgemäldesammlungen

Staatsgalerie im Schloss Johannisburg

(seit 4. Mai 2023 wieder zugänglich)

Aschaffenburg: Typi­sche Barock­samm­lung mit Genre- und Land­schafts­male­rei. Pas­sions­folge des letz­ten Rem­brandt-Schü­lers, Aert de Gelder. Alt­deut­sche Gale­rie mit Wer­ken Lucas Cra­nachs d.Ä. und seiner Schule.

Die Sammlung der Aschaffenburger Staatsgalerie geht in wesentlichen Teilen auf den letzten Mainzer Kurerzbischof Friedrich Karl Joseph von Erthal zurück und ist eine der prachtvollsten Gemäldesammlungen des späten 18. Jahrhunderts. Auf edlen Wandbespannungen gehängt lassen die Gemälde namhafter flämischer, holländischer, italienischer, französischer und deutscher Meister die Anmutung einer barocken Bilder­galerie ent­stehen.

Dichte Hängung

Einige der Säle des Rundgangs vollziehen die dichte Hängung nach, wie sie bis ins 19. Jahrhundert üblich war: Meisterwerke gegen Durchschnittsware, inhaltlich aufeinander bezogen, so dass sich Achsen ergeben, große und kleine Formate, quasi ein lückenloser Bilder­teppich.

Passionszyklus

Der Rembrandt-Schüler Arent de Gelder führte den Rembrandt-Stil, als er schon längst aus der Mode gekommen war, unverdrossen weiter. Seine eindrucksvolle Passionsfolge nimmt das gesamte Turmzimmer ein – einer der wenigen Galerieräume mit Fenstern auf allen vier Seiten.

Es folgen zwei Kabinette mit flämischer Malerei, die sich ja dadurch auszeichnet, dass sie mit ihrer sehr tonalen und atmosphärischen Malerei ganz betont das Holländische hervor­kehrte.

Cranach-Saal

Das Zentrum der Raumfolge im ersten Obergeschoss bildet der große Saal mit den Gemälden von Lucas Cranach d.Ä., in Auftrag gegeben vom mächtiger Mainzer Kurfürsten Kardinal Albrecht von Brandenburg, ein Widersacher Martin Luthers, für sein Neues Stift in Halle.

Paramenten

Zwei Kabinette mit weiteren Werken der altdeutschen Malerei bilden den Übergang zu den dunkel inszenierten Räumen der Paramentenkammer mit wertvollen kirchlichen Textilien und liturgischen Geräte aus dem Besitz der Mainzer Erzbischöfe. Deren Gewänder aus Damast, Seide und Samt sind durch ihre reichen Verzierungen mit Gold- und Silberstickereien besonders hoch­wertig.

Von der Fürstenempore schließlich kann man in das Innere der Schloss­kirche blicken.

Wohnräume

Zwei eindrucksvolle Bilderfolgen mit Ansichten von Mainz und Aschaffenburg von Christian Georg Schütz d.Ä. und Ferdinand Kobell setzen im zweiten Obergeschoss, wo sich auch die fürstlichen Wohnräume mit ihren hochwertigen Möbeln, Bronzen, Leuchtern und Uhren aus der Zeit des Frühklassizismus befinden, das glanzvolle Erscheinungsbild einer aristokratischen Gemäldegalerie des späten 18. Jahr­hun­derts fort.

Hervorzuheben sind auch die mit Messingbeschlägen verzierten Mahagoni-Möbel von Johannes Kroll, einem ehemaligen Werkstattmitarbeiter David Roentgens: gebaut für Friedrich Karl Joseph von Erthal, der das Schlossinnere ab 1775 im Stil des Klassizismus um­ge­stalten ließ.

Der Verfasser hat die Staatsgalerie am 3. Mai 2023 besucht.

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