Stellung beziehen: Käthe Kollwitz
Mit Installationen von Mona Hatoum
Bis 12.11.23, Kunsthaus Zürich
Rau, ungeschönt, in konservativen Kreisen als „Rinnsteinkunst” verschrien: Kollwitz’ (1867-1945) Leben war geprägt von einem rastlosen politischen Engagement mit den Mitteln der Kunst. „Ich will wirken in dieser Zeit”, heißt es in einem ihrer bekannten Tagebucheinträge. Bestätigung findet diese Haltung in zahlreichen ihrer grafischen Serien wie dem „Weberaufstand” und dem „Bauernkrieg”, die keinen Zweifel daran lassen, in wessen Namen sie spricht und für welche Seite der Gesellschaft sie sich engagiert.
Die ungebrochene Gültigkeit von Kollwitz’ Kunst wird anhand von Interventionen der Künstlerin Mona Hatoum (*1952) anschaulich. Auch Hatoum, Trägerin des Käthe-Kollwitz-Preises von 2010, bedient sich einer reduzierten Formensprache, setzt Farbe allenfalls pointiert ein und kreist in ihren Werken um Themen wie Verletzlichkeit, Vertreibung und Konflikterfahrung.