Tabakrausch an der Elbe
Geschichten zwischen Orient und Okzident
Bis 28.3.21, Stadtmuseum Dresden im Landhaus
Westlich der Dresdner Altstadt, deren Silhouette durch die Türme von Frauenkirche, Rathaus und Schloss dominiert wird, reckt sich ein moscheeartiges Gebäude mit Türmchen in den Himmel, die Minaretten ähneln: die frühere Zigarettenfabrik Yenidze, das spätere Tabakkontor Dresden.
Der zur Zeit der Errichtung hochumstrittene, mittlerweile als Attraktion geltende Reklamebau verweist auf die mit der Orientzigarette verbundene Bedeutung Dresdens als Tabakhauptstadt Deutschlands.
Die Ausstellung richtet, ausgehend von der Aneignung des Kolonialprodukts Tabak in Europa, ihren Blick auf das industriell gefertigte Massenkonsumgut Zigarette. Hierbei finden globale Netzwerke wie regionale Zurichtungen, technische Innovationen und Highlights der Produktwerbung Berücksichtigung.
Raum finden ebenso die Bestrebungen der im Industrieland Sachsen frühzeitig entstandenen Lebensreformbewegung inklusive der Tabakgegner, die am Anfang eines Kulturwandels in der Gesellschaft stehen, der bis in die Gegenwart führt.