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29.5.2020
Tüte um Tüte zu „Tüte um Tüte”, DE-96049 Bamberg
© Museen der Stadt Bamberg
Mülltüte zu „Tüte um Tüte”, DE-96049 Bamberg
© Museen der Stadt Bamberg
Müll Deutsche Umwelthilfe zu „Tüte um Tüte”, DE-96049 Bamberg
© Deutsche Umwelthilfe e.V.

Ausstellung 21.05.20 bis 03.10.21

Tüte um Tüte

Historisches Museum Bamberg

Domplatz 7
DE-96049 Bamberg
Ende März bis Anfang Nov:
Di-So+Ft 10-17 Uhr
Nov bis März:
geschlossen
Sonderausstellungen:
Di-So+Ft 10-17 Uhr

Die Plastiktüte gilt als Symbol unserer Konsumkultur und soll in Kürze abgeschafft werden.

Die Ausstellung widmet sich erstmals diesem kulturgeschichtlichen Objekt und zeigt, wie und warum man begann, im 19. und 20. Jahrhundert Tüten zu verwenden, zunächst aus Papier und dann eben die umstrittenen Plastiktüten.

Papiertüten

Spitztüten aus Papier gibt es seit dem Spätmittelalter. Diese wurden bis ins 19. Jh. hinein von Hand aus alten Buchseiten geklebt.

Im Zuge der Industrialisierung begann man dann, sie maschinell herzustellen. In Papiertragetaschen mit Kordelzug konnten modebewusste Kundinnen und Kunden in den 1920er Jahren ihre Einkäufe aus den neu gegründeten Warenhäusern nachhause transportieren.

Plastiktüten

Die Kunststofftragetasche ist seit 60 Jahren unsere stetige Begleiterin. Sie ist praktisch, reißfest und wasserdicht, dient zum Transport von schweren Einkäufen, als Regenschutz und vor allem als Werbefläche. Obwohl sie inzwischen kostenpflichtig ist, lag der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland im Jahr 2018 immer noch bei 24 Stück.

Plastiktüten zerfallen erst nach Jahrzehnten und gehen als Mikroplastikbestandteile ins Wasser, die Luft und in unseren Stoffwechsel ein.

Die ersten Tüten aus Polyethylen mit Tragehenkel, ausgegeben in den 1960er Jahren in den Lebensmittelabteilungen von Kaufhäusern, waren Mittel zum Zweck und zugleich auch billige Werbefläche.

Zeitgeistiges Kulturgut

In der Ausstellung ist anhand zweier Privatsammlungen die Form-, Farb- und Funktionsvielfalt zu sehen. Formensprache und Grafik spiegeln die Moden der Zeit wider.

So ist z.B. wenig bekannt, dass das Design der Aldi-Nord-Tüte von dem Künstler Günter Fruhtrunk, einem bekannten Vertreter der Op Art und der Analytischen Malerei entworfen wurde.

Tüten Bamberger Geschäfte, von denen viele nicht mehr existieren, stellen auch zeithistorische Quellen dar.

Umweltprobleme

Inzwischen verabschieden sich immer mehr Länder von dem praktischen Alltagsbegleiter. In manchen Staaten drohen einem sogar hohe Strafen, wenn man mit einer Plastiktüte erwischt wird.

Auch in Deutschland ist ein Plastiktütenverbot geplant, doch ist es damit wirklich getan?

POI

Ausstellungsort

Histo­risches Museum

Jung­stein­zeit­liche Opfer­funde, histo­rische Stadt­an­sichten, Gemälde von Lukas Cranach, Bild­werke von Ferdinand Tietz. Hand­werk und Zunft­wesen, Uhren, Modell der Kirche Vier­zehn­heiligen. Bürger­kultur im 19. Jahr­hun­dert. Jüdi­sches in Bam­berg, Le­bens­ader Reg­nitz.

Im gleichen Haus

Alte Hof­haltung Bam­berg

Ge­bäude­kom­plex, der in seinem Kern noch Mauer­reste von Palas und Kapelle der Bi­schofs­pfalz des 11. Jahr­hun­derts ent­hält.

Gebäude, Bamberg

Neue Resi­denz

Neue Resi­denz, Sitz der Bam­ber­ger Fürst­bischöfe bis 1802, mit zwei Flü­geln und dem ab­schlie­ßen­den Vier­zehn­heiligen-Pavillon. Über 40 Prunk­räume mit be­deu­ten­den Stuck­aus­stat­tun­gen, Möbeln und Wirk­teppi­chen des 17. bis 18. Jh.

Museum, Bamberg

Staats­galerie

Ehe­ma­li­ge Fürst­bischöf­liche Resi­denz zu Bam­berg. Meister­werke der Spät­gotik und Früh­renais­sance, da­run­ter Haupt­werke der Samm­lung Bois­serée. Bei­spiele der euro­päi­schen Barock­male­rei.

Museum, Bamberg

Diö­ze­san­mu­seum

Dom­schatz, Bau­skulp­turen des Domes, Spät­werke von Veit Stoß, sakrale Kunst, hoch­mittel­alter­liche Texti­lien.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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