Museum Ludwig, Köln
Hier und jetzt
Ukrainische Moderne 1900–1930 & Daria Koltsova
Die Ausstellungsreihe „Hier und jetzt” im Museum Ludwig hinterfragt die Konventionen der Museumsarbeit aus heutiger Sicht.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine verändert unseren Umgang mit der „Russischen Avantgarde”: viele Künstler, die in der Vergangenheit unter diesem Begriff zusammengefasst wurden – auch in der Sammlung des Museum Ludwig – wie Alexandra Exter, Olexandr Bogomazov, Kazymyr Malevych, Volodymyr Burliuk und Vasyl Yermilov, kamen aus der Ukraine und haben die dortige Kultur vor hundert Jahren entscheidend mitgeprägt. Sie stammten aus Städten wie Kyiv, Odesa und Charkiw oder hatten dort ihre Ateliers, und schufen kubofuturistische, suprematistische und konstruktivistische Werke.
Diese dem Modernismus in der Ukraine gewidmete Ausstellung versammelt rund siebzig Gemälde und Arbeiten auf Papier, die zwischen 1900 und den 1930er Jahren entstanden sind, darunter zahlreiche Leihgaben aus dem Nationalen Kunstmuseum der Ukraine und dem Museum für Theater-, Musik- und Filmkunst der Ukraine, die aus Kyiv nach Europa gebracht wurden. Ergänzt wird diese Auswahl durch Werke aus privaten Sammlungen und den Beständen des Museum Ludwig. Viele der ausgestellten Künstler sind im Westen kaum bekannt und für das internationale Publikum eine echte Entdeckung.
Diese neue kunsthistorische Perspektive auf die Avantgarde wird erweitert durch einen Beitrag der zeitgenössischen Künstlerin Daria Koltsova, die 1987 in Charkiw geboren wurde. Auf Einladung von Yuliia Berdiiarova, Kuratorin am Museum Ludwig, wird sie ein neues Werk präsentieren, das sich mit dem modernen Erbe beschäftigt und den Möglichkeiten, dieses angesichts des Krieges zu schützen.