Ausstellung 01.02. bis 01.09.19
Frauen durften in Deutschland bis Anfang des 20. Jahrhunderts weder wählen noch gewählt werden. Erst im November 1918 sprach ihnen die provisorische Regierung des Deutschen Reichs das Wahlrecht zu; Anfang 1919 konnten sie das erste Mal wählen. Für die politischen Parteien, von denen die meisten bis 1918 das Frauenwahlrecht abgelehnt hatten, begann damit das Werben um die Stimmen der Frauen.
Bis heute stellen Frauen häufig die Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung und können mit ihren Stimmen Wahlen deutlich beeinflussen. Vor diesem Hintergrund will die Ausstellung das politische Bewusstsein von Frauen schärfen sowie Anstöße geben für die konstruktive Gestaltung von Politik und politischer Kultur im Hinblick auf die Gleichberechtigung der Geschlechter.
In sechs chronologischen Themenblöcken präsentiert die Ausstellung historische und aktuelle Plakate von Reichs- und Bundestagswahlen. Sie dokumentiert, wie Parteien um die Gunst der Wählerinnen werben, verdeutlicht Kontinuität und Wandel von Frauenbildern und zeigt künstlerisch-ästhetische Gestaltungsmittel in der Wahlwerbung auf. Gezeigt werden Reproduktionen von Wahlplakaten zu Reichs- und Bundestagswahlen seit 1919.
Ausstellungsort
Einfamilienhäuschen des Bundespräsidenten Thodor Heuss (1884-1963), wohin er sich nach seiner zweiten Amtszeit zurückzog, politischen und privaten Besuch empfing und Teile seiner Memoiren verfaßte. Arbeits-, Wohn- und Esszimmer mit Originalmöbeln.