Beitrag v.
4.1.2023
Hand- und Fußsilhouetten zu „Urknall der Kunst”, DE-64283 Darmstadt
Hand- und Fußsilhouetten, mind. 2500 v. Chr., Albert Hahn, 1937, Frobenius-Institut

Ausstellung 24.03. bis 09.07.23

Urknall der Kunst

Moderne trifft Vorzeit

Hessisches Landesmuseum Darmstadt

Friedensplatz 1
DE-64283 Darmstadt
05151-3601200
info@hlmd.de
Ganzjährig:
Di, Do-Fr 11-18 Uhr
Mi 11-20 Uhr
Sa-So+Ft 11-17 Uhr

Wo liegt der Ursprung der Kunst? Dieser Frage ging der deutsche Ethnologe Leo Frobenius zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach. Über zwei Dutzend Expeditionen führten ihn und seine Forschungsteams zu den Höhlenmalereien Europas, Afrikas und Asiens.

Der wohl bekannteste Mitreisende war der ungarische Forscher Lászlo Almásy. Seine Entdeckung der „Höhle der Schwimmer” erfuhr 1996 durch die Verfilmung „Der Englische Patient” nachträglich ungeahnte Berühmtheit.

Auch Künstler gehörten zu den Expeditionsteams. Sie fertigten über 8.000 gemalte Nachschöpfungen dieser sensationellen Bilderwelten an, die 20.000 Jahre in die Vergangenheit führen. Noch heute befinden sie sich im Besitz des Frobenius-Instituts in Frankfurt am Main.

Für die Künstler der Moderne war die Entdeckung der Höhlenmalereien ein Schlüsselerlebnis. Viele ließen sich von diesen Uranfängen der Kunst inspirieren. Sie übernahmen abstrahierende Darstellungsformen und stilistische Mittel der Felsbilder und waren überzeugt, dem anthropologischen Kern der Kunst auf diese Weise näher zu kommen. Alfred H. Barr, Gründungsdirektor des Museum of Modern Art in New York, erkannte diese Verbindung zwischen Moderne und Vorzeit und stellte die Sammlung Frobenius 1937 erstmals zusammen mit Werken der zeitgenössischen Kunst aus.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Frobenius-Institut, Frankfurt, und geht dieser künstlerischen Auseinandersetzung erneut nach. Rund 80 Leihgaben lassen die Felsbilder in einen Dialog mit Werken der Moderne treten und schlagen den Bogen u.a. zur Kunst von Joseph Beuys, der sich selbst als „wiedergeborener Höhlenzeichner” bezeichnete, und von dem das Landesmuseum Darmstadt mit dem „Block Beuys” den größten Werkkomplex besitzt.

Des Weiteren werden Werke von Joan Miró, Paul Klee, Pablo Picasso, Hans Arp, Willi Baumeister und André Masson zu den atmosphärischen Höhlenmalereien in Beziehung gesetzt, darunter Malereien aus dem spanischen Altamira und aus der berühmten „Höhle der Schwimmer” im südwestlichen Ägypten.

Die Ausstellung führt uns in eine archaische Bildwelt, die vielen aus dem Hollywood-Film „Der Englische Patient” bekannt sein wird: die „Höhle der Schwimmer” wird hier zum magischen Ort einer großen, tragischen Liebe zwischen dem oben erwähnten ungarischen Forscher Ladislaus (Lászlo) Almásy und der Britin Katharine Clifton, die für die Royal Geographical Society Almásys Expedition zum Gilf-el-Kebir-Plateau begleitet.

Von der realen Frobenius-Expedition aus dem Jahr 1933 sind in der Ausstellung originale Farben und Malutensilien zu sehen, die vor wenigen Jahren bei nachträglichen Ausgrabungen vor Ort gefunden wurden.

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