Ausstellung 03.04. bis 18.09.22
Wörter aus anderen Sprachen gehören zum Deutschen wie die Butter (griechisch) zur Breze (lateinisch).
Wörter wandern seit Jahrtausenden zwischen den Sprachen. Manche haben eine lange Reise hinter sich, andere hüpfen nur mal eben über die Grenze. Einige geraten wieder in Vergessenheit, andere sind schon so lange bei uns, dass man ihnen ihre fremdsprachige Herkunft kaum noch anmerkt. Manche sind erst wenige Jahre hier, wie googeln, manche sind in den letzten Jahren wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt, wie Quarantäne.
Eines haben alle Wanderwörter gemeinsam: sie sind sprachliche Zeugen historischer Entwicklungen und kulturellen Austauschs. Und sie alle haben eine Geschichte zu erzählen.
So auch das Wort Keks, dessen direkter Vorfahre das englische „cakes”, also „Kuchen”, ist. Der Hannoveraner Unternehmer Hermann Bahlsen hatte das landestypische Gebäck in England kennengelernt und wollte damit auch den deutschen Markt erobern. 1891 taufte er sein Produkt auf den Namen „Leibniz Butter-Cakes”. Da die meisten Kunden an der Aussprache des englischen Begriffs scheiterten, passte Bahlsen die Schreibung schließlich dem Deutschen an, um Missverständnisse zu vermeiden. Der Keks war geboren!
Wortzuwanderer wecken Emotionen. Der Umgang mit ihnen ist immer auch ein Spiegel der Zeit. Doch auch wenn Austausch und Wandel fester Bestandteil unserer Sprache und Kultur sind, wird nicht jeder sprachliche Neuankömmling als Bereicherung gesehen: stets gab und gibt es Versuche, Fremdwörter zu verbannen oder durch „urdeutsche” Begriffe zu ersetzen – meist erfolglos.
In der Ausstellung kommen sprachliche „Weltenbummler” selbst zu Wort, sie berichten von ihrer Reise und ihren „Vorfahren”. Besucher jeden Alters können interaktiv und spielerisch in die Welt der Sprache eintauchen und neue Lieblingswörter entdecken.
Ausstellungsort
Stadtgeschichtliche Dauerausstellung von der Ur- und Frühgeschichte über die Gründung der Hugenottenstadt bis zur Gegenwart der Universitäts- und Siemensstadt.
Bis 5.5.2024, Erlangen
Ein besonderes Highlight ist dieses Mal die Rauminstallation „Kakti” von Claudia Holzinger.
Bis 12.5.2024, Erlangen
Der britische Maler Lewis Hammond lässt sich von künstlerischen Vorbildern aus der Renaissance bis hin zum Surrealismus inspirieren.
Bot. Garten, Erlangen
Zwar einer der kleinsten Gärten Deutschlands, aber gärtnerisch bis in die feinsten Details gelungen angelegt. Viele Anregungen, besonders auch für den Naturschutz.
Museum, Erlangen
Das Ausstellungsprogramm des Kunstpalais konzentriert sich auf relevante Positionen der internationalen Kunstszene, die Anschluss an den zeitgenössischen Diskurs innerhalb und außerhalb der Kunst bieten.
Museum, Erlangen