Museum auf der Hardt
(Völkerkundemuseum der Archiv- und Museumsstiftung Wuppertal)
Die Missionare, die die Rheinische Mission und die Bethel Mission seit 1828 nach China, Indonesien, die Philippinen, Tansania (Tanzania), Ruanda (Rwanda), Kamerun und Namibia aussandten, schickten vielfältiges Material an das Missionshaus in Deutschland: detaillierte Berichte über Länder und Leute, Dokumente der entstehenden einheimischen Gemeinden, Handzeichnungen, Fotos und Gegenstände aus der Kultur der überseeischen Partner.
Die historischen Objekte umfassen von Alltags- und Gebrauchsgegenständen über Kleidung, Schmuck, Jagd- und Kriegswaffen, Musikinstrumente bis hin zu religiösen Artefakten eine große Bandbreite. In der Zusammenschau geben die Exponate einen Eindruck von der Lebenswelt in Afrika, Asien, Ozeanien und Deutschland vor dem Hintergrund des Wirkens der beiden evangelischen Missionsgesellschaften. Gleichzeitig wecken sie das Interesse für verschiedene Kulturen und religiöse Überzeugungen, wie sie von Missionaren in Afrika, Asien und Ozeanien angetroffen wurden.
Interessant sind beispielsweise die beiden Megalith-Figuren von der indonesischen Insel Nias. Beide Figuren sind über einen Meter hoch und bedeutende Beispiele für die Ehrung der Ahnen auf der kleinen Insel im Indischen Ozean. Aber auch ausgewählte Schriftstücke, Zeichnungen, Stiche, Fotografien und Briefe sind ausgelegt, und es wird über Geschichte, kulturgeschichtliche Zusammenhänge und herausragende Persönlichkeiten der Mission wie auch über deren Gegner informiert.
Mission aus heutiger Sicht
Die Aspekte und Perspektiven dieser Geschichte werden aber auch immer wieder kritisch befragt: z.B. die Verstrickung in das koloniale Expansionsstreben der europäischen Nationen. Oder die aus heutiger Sicht problematische Haltung einiger Missionare gegenüber der lokalen Bevölkerung, auf die sie trafen, und mit der sie dennoch und oft über viele Jahre hinweg zusammen lebten.