Ausstellung 28.09.24 bis 23.02.25
„Gestorben wird immer” lautet eine beliebte Floskel – doch wird mit dem Tod auch immer in der gleichen Weise umgegangen? Rund 70 Exponate aus 25 Ländern geben Einblicke in alte Traditionen und neue Trends in der deutschen Bestattungsindustrie sowie in alternative spirituelle und humorvolle Umgangsformen mit dem Tod in Asien, Afrika, Lateinamerika und der Südsee.
Zu sehen sind archäologische, historische und moderne Exponate, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt wurden, sowie exklusives Bildmaterial der christlichen, islamischen und jüdischen Friedhöfe Lübecks. In Thomas Manns Weltbestseller „Der Zauberberg“”, dessen 100. Jubiläum heuer begangen wird, ist das Thema Tod omnipräsent.
Die Ausstellung ist in drei Themenräume gegliedert. Im ersten Raum geht es um den Tod als Übergang in eine vermeintlich andere Welt. Anhand verschiedener Exponate soll deutlich gemacht werden, welche Vorstellungen vom Tod in Vergangenheit und Gegenwart in unterschiedlichen Kulturen vorherrschen. Dabei wird deutlich, dass das Ableben vielerorts nicht als absolutes Ende verstanden wird, sondern lediglich als weiterer Schritt in einem ewigen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt bzw. als Neubeginn eines Daseins als verehrter Ahne. Zu sehen sind beispielsweise Kreuze aus dem Alpenraum, die Sterbenden in die Hand gegeben werden, oder eine Statue des liegenden Buddha, die den Eintritt ins Jenseits symbolisiert.
Der zweite Raum widmet sich den Ritualen, die die Menschen im Laufe der Zeit entwickelt haben, um ihre Verluste zu verarbeiten. Dazu geben nicht nur Objekte Auskunft, mit deren Hilfe man scheinbar Kontakt mit der Totenwelt aufnehmen oder Blicke ins Jenseits erhaschen kann, sondern auch die verschiedenen Formen der Trauerfeiern.
Raum 3 schließlich behandelt den Friedhof als Ort der Trauer sowie dessen Entwicklung vor dem Hintergrund, dass viele Menschen sich mittlerweile für alternative Bestattungsorte wie Ruheforste oder Seebestattungen entscheiden. Selbstverständlich wird dabei auch der Wirtschaftsfaktor der Bestattungsindustrie beleuchtet. Erstmals wird außerdem speziell die Geschichte und Entwicklung der Lübecker Friedhöfe in den Blick genommen, wofür Fotomaterial durch eigens für die Ausstellung in Auftrag gegebene Drohnenflüge ausgewertet wurde.
Highlight des Raums ist ein Sarg, in dem man schon einmal „probeliegen” kann.
Ausstellungsort
Geschichte des Hochofenwerks Lübeck, Industrie- und Arbeitergeschichte Lübecks.
Bis 2.3.2025, Lübeck
Museum, Lübeck
Leben und Werk der Schriftstellerbrüder Thomas und Heinrich Mann, Literaturarchiv, Sitz der Deutschen Thomas-Mann-Gesellschaft, der Heinrich-Mann-Gesellschaft und der Erich-Mühsam-Gesellschaft.
Museum, Lübeck
Ehemaliger Grenzübergang, einst Teil der innerdeutschen Grenze aus Stacheldrähten, Grenztürmen und Todesstreifen.
Techn. Denkmal, Lübeck
Einer der ältesten Leuchttürme Deutschlands, im Jahre 1922 als technisches Kulturdenkmal eingetragen. Auf acht Etagen maritimes Museum zur Geschichte der Leuchtfeuertechnik. Funktionsfähige Anlage des Travemünder Leuchtturms mit 1000-Watt-Glühbirnen.
Museum, Lübeck
Aufstieg und Niedergang der Hanse, die Welt des Mittelalters und das Leben der Kaufleute.
Museum, Lübeck
Einblicke in das Werk des Literaturnobelpreisträgers, Grafikers und Bildhauers Günter Grass. In Sonderausstellungen werden weitere künstlerische Mehrfachbegabungen vorgestellt.