Museum
Als Ferdinand Franz Wallraf am 18. März 1824 starb, erbte die Stadt eine große Anzahl von Altären, Gemälden, Zeichnungen, Büchern, Münzen und anderen Kunstgegenständen, die der Sammler vor dem Wüten der Säkularisierung bewahrt hatte. Der Bau des Museums konnte jedoch erst 1854, also dreißig Jahre nach Wallrafs Tod, aufgrund einer Stiftung des Kaufmanns Johann Heinrich Richartz (1795-1861) in Angriff genommen werden. Es war der erste Museumsbau des Rheinlandes, der Mäzen selbst erlebte die Eröffnung allerdings nicht mehr.
Die Beliebtheit und auch die Bestände des Museums vergrößerten sich in den folgenden Jahren stetig. Allerdings beschlagnahmten die Nationalsozialisten zahlreiche Werke für ihre Propagandaausstellung „Entartete Kunst”. Unschätzbare Exponate gingen der Sammlung verloren. In den Bombennächten des Jahres 1943 wurde auch das Museumsgebäude völlig zerstört, die verbliebene Kunst konnte jedoch durch rechtzeitige Auslagerung gerettet werden.
Der Kölner Jurist und Kunstsammler Josef Haubrich (1889-1961) setzte im Jahr 1955 ein Zeichen des Aufbruchs und Neubeginns: als Ersatz für die vom NS-Regime beschlagnahmten Werke stiftete er dem Museum seine bedeutende Sammlung des deutschen Expressionismus und der Moderne. Weitere Zugewinne mündeten schließlich ab 1996 in einen Neubau im historischen Zentrum der Stadt. Im Jahr der Eröffnung des Neubaus vermachen der Schweizer Unternehmer Gérard J. Corboud und seine in Köln geborene Frau Marisol Corboud dem Wallraf-Richartz-Museum ihre umfangreiche Sammlung von impressionistischen und postimpressionistischen Gemälden als „ewige Leihgabe”.
Die Sammlung umfaßt heute Altkölner Malerei, niederländische und altdeutsche Tafelmalerei, flämische und holländische Gemälde, Bilder des 17. Jahrhunderts aus Italien und Spanien, deutsche Romantik, Realismus, Impressionismus, Skulpturen ab 1800 sowie eine graphische Sammlung.
In der Mittelalter-Abteilung sind die fünfzehn Tafelbilder des Ursula-Zyklus so gehängt, dass sie wie ein spannender Comic das Schicksal der Heiligen und ihrer elftausend Jungfrauen erzählen. Den Kern der weltweit geschätzten Kölner Sammlung bilden allerdings die kirchlichen Gemälde, die Ferdinand Franz Wallraf (174-1824) in napoleonischer Zeit vor der Säkularisation gerettet hat.
Das 17. Jahrhundert, also die Barockzeit, war eine Epoche voller Umbrüche und Dynamik, aber auch großer Kunst. Maler wie Peter Paul Rubens, Rembrandt van Rijn, Murillo, Ribera oder Claude Lorrain fingen die Atmosphäre ihrer Zeit mit Pinsel und Farbe, in Licht und Schatten, gekonnt ein. Ihre Werke gehören zu den Höhepunkten jeder musealen Sammlung, so auch im Wallraf. Hauptwerke von Rembrandts Kollegen Frans Hals, Gerard Honthorst, Jacob van Ruisdael, Willem Kalf, Jan Steen und Gerrit Dou führen in den erzählfreudigen Kosmos der holländischen Malerei ein.
Die Ausstellung zum 19. Jahrhundert im dritten Stock des Wallraf zeigt Gemälde von Meistern wie van Gogh, Cézanne, Renoir, Monet, Manet, Gauguin, Signac, Ensor oder Munch. Dank der Fondation Corboud besitzt das Haus die umfangreichste Sammlung impressionistischer und neoimpressionistischer Kunst in Deutschland.
Zu den kostbarsten Objekten der Graphischen Sammlung gehören das „Stundenbuch der Sophia von Bylant” (1475) mit Illuminationen des berühmten Kölner Meisters des Bartholomäus-Altars sowie Zeichnungen von Künstlern wie Leonardo, Dürer, Bandinelli, Rubens, Rembrandt, Ingres, Rodin, Ensor, Munch, Liebermann, Corinth, Spitzweg und vielen anderen. Auch finden sich in ihr einzigartige mittelalterliche Miniaturen, Handzeichnungen und Aquarelle. Den größten Anteil machen jedoch die Werke der Druckgraphik aus. Dazu kommen Sondergruppen wie Skizzenbücher und Werkmappen.
Stichwort
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Museum, Köln
Älteste Parfumfabrik der Welt. 1709 erfand der Parfumeur Farina hier einen Duft, den er zu Ehren seiner Heimatstadt „Eau de Cologne” nannte. Vollkommenste Sammlung einer Handelshausgeschichte nördlich der Alpen.
Bis 10.11.2024, Köln
Der Auftrag lautete, repräsentative Aufnahmen des Wiederaufbaus der kriegszerstörten Stadt anzufertigen, dabei aber auch die „typischen” Kölner festzuhalten.
Museum, Köln
Geschichte, Geistesleben, Wirtschaft und Alltagsleben Kölns und seiner Bewohner vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Köln-typische Phänomene wie Klüngel, Kölsch, Karneval, Hänneschen-Theater, Kölnisch Wasser, der in Köln erfundene Otto-Motor und Ford.
Museum, Köln
Europäisches Kunsthandwerk vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Möbel, Keramik (Rheinisches Steinzeug, Fayence, Porzellan), Glas (Italien, 16. Jahrhundert, Deutschland, 17.- 18. Jahrhundert, Jugendstil), Silber, Zinn, Schmuck von der Gotik bis zur Gegenwart.
Museum, Köln
Archäologisches Erbe des römischen und fränkischen Köln sowie des Umlandes von der Urgeschichte bis zum frühen Mittelalter. Glas, Keramik, Mosaiken, Schmuck.