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3.2.2025
Johann Strauß, Gemälde zu „Wien in Strauss und Braus”,
Pflasterhalle zu „Wien in Strauss und Braus”,
Notenspirale zu „Wien in Strauss und Braus”,
Johann Strauß zu „Wien in Strauss und Braus”,
Johann Strauß zu „Wien in Strauss und Braus”,
Sisi’s Amazing Journey zu „Wien in Strauss und Braus”,
 zu „Wien in Strauss und Braus”,

Beitrag

Wien in Strauss und Braus

Der 200. Geburtstag des Walzerkönigs

Rainer Göttlinger
3. Februar 2025

Es gilt einen Geburtstag zu feiern. Der Jubilar heißt Johann Strauss und wurde am 25. Oktober 1825 in Wien geboren. Bis zum eigentlichen Festtag sind es zwar noch 10 Monate hin, aber jemand wie der „Walzerkönig” verdient es, ein ganzes Jahr lang mit Aufführungen seiner Werke und Ausstellungen zu seinem Leben geehrt zu werden. Und so packt auch der Verfasser seinen Koffer und vertraut sich dem Reiseunternehmen Ameropa an, das ihm ein Paket aus Bahnfahrt und Hotelaufenthalt geschnürt hat, ersteres sogar mit Platzreservierung im ICE.

Die Fahrt verläuft so, wie man es von der Deutschen Bahn kennt und erwartet. Zum B&B Hotel Wien Hauptbahnhof sind es zwar ein paar mehr Schritte als der Hotelname vermuten läßt, aber wenn man erst einmal herausgefunden hat, dass es über die Straßenbahnlinie D sehr gut an die relevanten Ziele angebunden ist, besteht über seine Eignung als innerstädtische Operationsbasis kein Zweifel mehr.

In der Marx-Halle, die man u.a. über die Straßenbahnlinie 18 erreicht, gastiert aktuell eine immersive Show über die vom Vesuv im Jahr 79 verschüttete und im 18. Jahrhundert wiederentdeckte römische Provinzstadt Pompeji. Der Begriff „immersiv“ bedeutet, dass die Besucher in die virtuelle Welt quasi eintauchen und die reale Umgebung dabei in den Hintergrund tritt. Das Erlebnis ist so perfekt, dass man durchaus auf die Idee kommen könnte, am Hausaltar nach den Äpfeln in der Opferschale zu greifen. Bei den Porträtbüsten, die um einen herumschweben, handelt es sich um die anderen Besucher der virtuellen Villa.

Der Abend steht dann ganz und gar im Zeichen des gefeierten Komponisten. Seine Operette „Das Spitzentuch der Königin“ wird zwar auf den Bühnen der Welt nur noch sehr selten gegeben, den Musikauszug „Rosen aus dem Süden” daraus aber kennt nahezu jedes Kind.

Vor ein paar Wochen ist Wien um ein wichtiges Museum reicher geworden. Im Johann Strauss Museum ist allerdings nichts so, wie man es von anderswo kennt: was das Museum zu berichten hat, steht hier nicht auf kleinen Täfelchen oder wandfüllender Flachware, sondern wird automatisch in die am Eingang ausgegebenen Kopfhörer eingespielt, so bald man den Raum oder den Bereich vor dem Exponat betritt. Ein Höhepunkt ist dann zweifellos der Immersivraum ganz am Ende des Rundgangs: erklingt in der Raummitte das ganze Orchester, wird der Ton beim näheren Herantreten auf eine Geige, ein Cello oder eine Klarinette fokussiert.

Noch immer vom schönen Donauwalzer beschwingt, kann man dem Museumsbesuch gleich noch einen zweiten anschließen, denn auch das Theatermuseum im Palais Lobkowitz hat eine Ausstellung über Johann Strauss im Programm und zeigt unter anderem die Originalpartitur der „Fledermaus”-Operette. Aber wer hat eigentlich die animierten Schaubilder für die diversen Orchesterbesetzungen entworfen? Die Handhabung der Geigenbögen läßt einem ja schier die Haare zu Berge stehen!

Was wohl Mozart, Beethoven und eben auch Strauss von den modernen Vermittlungstechniken gehalten hätten? Im Time Travel in der Habsburgergasse begegnet man nicht nur den Größen der Wiener Kunst- und Musikszene, sondern wird bei einem VR-generierten Flug über die mittelalterliche Stadt ordentlich durchgeschüttelt, in eine Grube mit Pesttoten und gegen Ende gar in einen Luftschutzbunker geführt, wo dann ein Bombenangriff den Boden unter einem erzittern läßt.

Ein wenig entspannter geht es gegenüber bei Sisi’s Amazing Journey zu, obwohl das VR-Headset in Verbindung mit dem schwankenden Bootsrumpf und dem Fahrtwind auch hier für beachtlichen Nervenkitzel sorgt.

Welche bekannten Persönlichkeiten fallen einem zu Wien und Österreich ein? Marie Antoinette, als Ehefrau Ludwigs XVI. Königin der Franzosen, war ebenso eine Wienerin wie Romy Schneider, die einmal von sich sagte: „Sissi haftet an mir wie Hafermehl”. Im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussauds im Wiener Prater sind sie alle versammelt, man trifft auf Größen wie Herbert von Karajan, Udo Jürgens, Peter Alexander und natürlich auch auf Johann Strauss. Wer mag, kann sich auch hier das VR-Headset überstreifen und von der Bergisel-Schanze springen oder zusammen mit „Bergdoktor” Hans Sigl eine Runde in seinem Mercedes drehen.

Drei Tage und zwei Nächte sind natürlich viel zu kurz, um Wien „in Strauss und Braus” wirklich auszukosten, aber es war immerhin ein Anfang, und das Jahr ist ja noch jung.

Museum, Wien

Johann Strauss Museum

Die faszi­nie­rende Welt von Johann Strauss und die Höhe­punkte seines Lebens und Schaffens.

Erlebnisort, Wien

Sisi’s Amazing Journey

Voll­sphäri­sche, durch VR-Head­sets ver­mittelte virtuelle Fahrt durch das unter­irdische Wien und hoch hinaus. Ein­führungs­film mit humor­vollen Anek­doten.

Erlebnisort, Wien

Time Travel Vienna

Die Geschichte Wiens in einer Stunde auf unter­halt­same Weise: Habs­burger­show, Pest­grube, Luftschutz­bunker.

Museum, Wien

Madame Tussauds Wien

Le­bens­nah nach­em­pfun­dene Wachs­figuren von histo­rischen Ge­stalten und Per­sonen der öster­rei­chi­schen Ge­schich­te, z.B. Sport­ler, Schau­spieler, Musi­ker, Poli­ti­ker und Models.

Bis 9.2.2025, Wien

Die letzten Tage von Pompeji

In der multi­senso­ri­schen Aus­stellung wird die römische Hafen­stadt Pompeji wieder zum Leben erweckt.

Bis 23.6.2025, Wien

Johann Strauß. Die Ausstellung

Einzig­artige Original­objekte aus den umfang­reichen Beständen des Theater­museums veran­schau­lichen das bewegte Leben und Werk des welt­berühmten Kompo­nisten.

Schloss, Meiningen

Schloss Elisa­bethen­burg

Kunst und Kunst­hand­werk aus 8 Jahr­hun­der­ten, Thea­ter­ge­schich­te des 19. und 20. Jahr­hun­derts, Musik­ge­schichte des 18. bis 20. Jahr­hun­derts.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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