Ausstellung 25.10.24 bis 16.02.25
Vor 500 Jahren geschaht schier Unglaubliches: die Bauern begehrten gegen den Adel und die ständische Ordnung auf. Diese „Revolution des gemeinen Mannes” wurde von der Obrigkeit brutal niedergeschlagen – und war doch der Beginn eines Wandels, der in eine moderne Welt führen würde.
Wenn die Bauern Luthers Postulat der „Freiheit eines Christenmenschen” skandierten, meinten sie damit die Abschaffung der Leibeigenschaft sowie die Befreiung von ungerechten Steuerlasten und Repressalien. Dabei bezog sich die Parole eigentlich auf das Seelenheil, das allein durch den Glauben zu erlangen sei. Die Befreiung von irdischen Nöten hatte Luther nicht im Sinn, weshalb er schließlich gegen die Bauern Stellung bezog.
Der Ruf nach geistlicher und weltlicher Freiheit hallte auch in den Werken der Künstler wider – und fand gerade im Medium der Druckgraphik weite Verbreitung. Auf diese Weise gelangten die neuen religiösen und politischen Ideen unter die Menschen und entfalteten ihre Wirksamkeit. Mit oft hintersinnigem Bildwitz stellten die Künstler die großen Fragen ihrer Zeit: haben wir einen freien Willen? Was ist Sünde? Was verschafft uns Erlösung? Hat unsere Vernunft unsere Sinnlichkeit unter Kontrolle? Und wie können wir in einer Welt im Aufruhr Orientierung finden?
Meisterhafte Blätter aus dem Bestand der Graphischen Sammlung u.a. von Albrecht Dürer, Lucas Cranach dem Älteren und den Beham-Brüdern zeigen uns, dass der Wunsch nach Freiheit und Gerechtigkeit zeitlos ist und immer wieder neu verhandelt werden muss.
Ausstellungsort
Alte Staatsgalerie: Kunst vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert, altdeutsche, italienische, niederländische Malerei, Gemälde und Skulpturen von Klassizismus bis Impressionismus. Neue Staatsgalerie: Kunst des 20. Jahrhunderts, Klassische Moderne.
Bis 29.9.2024, im Haus
Die Ausstellung zeigt im Graphik-Kabinett eine Auswahl davon aus den 1970er- bis 1990er- Jahren und prüft diese vor dem Hintergrund heutiger gesellschaftlicher Diskurse auf ihre Aktualität.
Ab 11.10.2024, im Haus
Zahlreiche Fotografen suchen in den 1920er und -30er Jahren nach zeitgemäßen Darstellungsweisen der Moderne, experimentieren mit Doppel- und Mehrfachbelichtung sowie mit Fotogrammen, Collagen und Montagen.
Ab 15.11.2024, im Haus
Mit rund 50 Gemälden und Arbeiten auf Papier, darunter herausragende Leihgaben, führt die Ausstellung vor Augen, wie sich Carpaccio durch seine höchst originelle Malweise als einer der erfolgreichsten Künstler der Frührenaissance in Venedig positioniert.
Museum, Stuttgart
Landesgeschichte von 1790 bis heute. Originalobjekte, Fotos, Filme, Tondokumente, interaktive Stationen und spannende Inszenierungen zum Thema.
Museum, Stuttgart