Ausstellung 03.06.23 bis 30.04.24
Die Ausstellung präsentiert eine Neuerwerbung und zwei neue Dauerleihgaben. Sie zeigen drei ganz unterschiedliche Facetten des Murianer Ausnahmekünstlers Caspar Wolf (1735-1783) und sind alle auf ihre eigene Weise spektakulär.
Wolf der Epigone
Eine neu entdeckte frühe Winterlandschaft zeigt einerseits die Wurzeln des Künstlers in der spätbarocken Auffassung von Ideallandschaft, die er zwischen 1749 und 1759 während seiner Lehr- und Gesellenzeit in Süddeutschland kennengelernt hatte. Andererseits zeugt das Bild vom Einfluss der Pariser Kunst um 1770 auf den Schweizer Künstler. Paris war damals die Kunsthauptstadt Europas, und Wolf hatte während seines Aufenthaltes in Paris 1769 bis 1771 engen Kontakt mit deren wichtigsten Protagonisten, insbesondere Joseph Vernet und Philippe-Jacques de Loutherbourg.
Wolf der Pionier
Das Lauterbrunnental ist ein Schlüsselwerk für Caspar Wolfs klassische Alpenmalerei. Nicht umsonst hat es der Berner Verleger Abraham Wagner in Form einer handkolorierten Radierung der berühmten Stichfolge „Merkwürdige Prospekte aus den Schweizer-Gebürgen” von 1777 vorangestellt – gleichsam als ein visuelles Inhaltsverzeichnis.
Das bislang unbekannte Werk wurde 2021/22 von Matthias Läuchli umfassend restauriert. Es ist die einzige erhaltene Version in Öl auf Leinwand dieses grosszügigen Einblicks ins Lauterbrunnental, erfasst während Caspar Wolfs Alpenexpeditionen zwischen 1774 und 1776.
Wolf der Wegbereiter
Das dritte Hauptexponat der Ausstellung, die Bruder-Klausenkapelle in Flüeli Ranft, steht für ein Vermächtnis Caspar Wolfs, bzw. seinen Status als Vorläufer der Vedutenmalerei, einer im späten 18. und 19. Jahrhundert florierenden Bildgattung, die das Bedürfnis des aufkommenden Tourismus nach bildhaften Reiseandenken bediente.
Die drei Gemälde werden im Kontext mit weiteren Originalen und Dokumenten präsentiert.
Ausstellungsort
Werke von Caspar Wolf, wichtigster Schweizer Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts, 1735 in Muri geboren.
Im gleichen Haus
Kirchenschatz: Kelche des 17.-19. Jh., Platten und Kännchen. Abtsstab. Altarkreuze u.a. Kristallkreuz (um 1620) und Kerzenstöcke des 17. und 18. Jh. Ziborien, Reliquiare, u.a. 2 Reliquienarme (1611 und 1644), Monstranzen, Silbertabernakel (1700-1704).
Im gleichen Haus
Museum, Muri
Bis 31.12.2024, Zürich
Neben Kunst, Kontext und konkreten Schicksalen von ehemaligen Eigentümern, die in der Ausstellung portraitiert werden, soll die Ausstellung aufzeigen, inwieweit geschichtliche Zusammenhänge und Kunstgeschichte grundsätzlich miteinander verwoben sind.
Bis 9.2.2025, Zürich
Im Dialog mit anderen Vertretern fantastischer Druckgrafik feiert die Ausstellung den überschäumenden Einfallsreichtum Weltis und verwandelt das Kabinett für einige Monate in ein betörendes Reich der Fantasie.
Bis 5.1.2025, Zürich
Krippen illustrieren die Lebenswelten der Menschen, welche sie herstellen und benutzen. So stösst man beispielsweise in einer peruanischen Krippe auf Lamas, Papageien oder Flamingos.