Ausstellung 24.09. bis 13.11.22
Vor 250 Jahren, am 16. September 1772, weihte Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim die neu erbaute Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Die große Verehrung der Vierzehn Nothelfer, der Bauwille des Zisterzienserabts im Kloster Langheim, die Fürsprache der Bamberger Fürstbischöfe und die Baukunst Balthasar Neumanns ermöglichten diesen prachtvollen Barockbau, der das Obermaintal gegenüber von Kloster Banz dominiert.
An diesem denkwürdigen Tag wurde nicht nur eine sehr bedeutende Wallfahrtskirche geweiht, sondern auch architektonisch-künstlerisch gesehen ein absoluter Ausnahmebau des bayerischen Spätbarocks und Rokoko. Der große Wurf wurde durch Konkurrenz und Machtspiele zwischen Bauherr und Fürstbischof und den beiden Hauptbaumeistern Heinrich Georg Krohne und Balthasar Neumann befeuert.
Die ausgestellten Objekte zeigen durch Skulpturen, Gemälde und Grafik die Popularität der Nothelfer über die Jahrhunderte und die Vielfalt der Darstellungen und Motive. Dazu kommen Reliquien als Elemente der christlichen Heiligenverehrung.
Der christlichen Überlieferung nach erschien dem Langheimer Schäfer zweimal ein Kind und schließlich bei der dritten Erscheinung das Kind umringt von vierzehn weiteren Kindern. Bei der vierten Erscheinung zeigten Kerzen den Standort für die zu errichtende Kapelle. Den Darstellungen dieser Heiligenerscheinungen ist ein eigener Raum gewidmet.
In der Sammlung des Diözesanmuseums haben sich Kupferplatten eines Wallfahrtsbuches von Peter Isselburg und Georg Lichtensteger (1700-1781) erhalten. Die Druckplatten veranschaulichen den Wallfahrtsort vor und nach dem Bau der neuen Kirche.
Der Weihe der Kirche geht eine bewegte Baugeschichte voraus. Der Kirchenbau kann anhand des einzigartigen aufklappbaren Holzmodells der Kirche von Balthasar Neumann und dem Ausführungsgrundriss im Detail entdeckt werden. Ein besonderes Highlight ist auch eine eigenhändige Radierung des Malers Joseph Ignaz Appiani, dem Schöpfer der Deckenfresken in Vierzehnheiligen. Zudem ist liturgisches Gerät zu bestaunen.
Die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen war und ist auch aufgrund ihrer malerischen Lage im Obermaintal, dem sogenannten „Gottesgarten”, ein beliebtes Bildmotiv. Zahlreiche Darstellungen in der Landschaftsmalerei, auf Postkarten und der Fotografie zeugen davon.
Ausstellungsort
Domschatz, Bauskulpturen des Domes, Spätwerke von Veit Stoß, sakrale Kunst, hochmittelalterliche Textilien.
Gebäude, Bamberg
Neue Residenz, Sitz der Bamberger Fürstbischöfe bis 1802, mit zwei Flügeln und dem abschließenden Vierzehnheiligen-Pavillon. Über 40 Prunkräume mit bedeutenden Stuckausstattungen, Möbeln und Wirkteppichen des 17. bis 18. Jh.
Museum, Bamberg
Ehemalige Fürstbischöfliche Residenz zu Bamberg. Meisterwerke der Spätgotik und Frührenaissance, darunter Hauptwerke der Sammlung Boisserée. Beispiele der europäischen Barockmalerei.
Gebäude, Bamberg
Gebäudekomplex, der in seinem Kern noch Mauerreste von Palas und Kapelle der Bischofspfalz des 11. Jahrhunderts enthält.
Museum, Bamberg
Jungsteinzeitliche Opferfunde, historische Stadtansichten, Gemälde von Lukas Cranach, Bildwerke von Ferdinand Tietz. Handwerk und Zunftwesen, Uhren, Modell der Kirche Vierzehnheiligen. Bürgerkultur im 19. Jahrhundert. Jüdisches in Bamberg, Lebensader Regnitz.