Beitrag v.
11.1.2020
 zu „Zeit für Fragmente”, DE-10557 Berlin
Andy Warhol, Do It Yourself (Seascape), 1962, Staatliche Museen zu Berlin
© 2019 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York, © Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie / Jochen Littkemann
 zu „Zeit für Fragmente”, DE-10557 Berlin
Ausstellungsansicht
© Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin / Foto: Mathias Völzke / The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York / VG Bild-Kunst Bonn, 2020

Ausstellung 09.11.19 bis 04.10.20

Zeit für Fragmente

Werke aus der Sammlung Marx und der Sammlung der Nationalgalerie

Hamburger Bahnhof

Invalidenstraße 50-51
DE-10557 Berlin
Ganzjährig:
Di-Mi, Fr 10-18 Uhr
Do 10-20 Uhr
Sa-So 11-18 Uhr

Es sei gerade „eine Zeit für Fragmente”, bemerkte der Künstler Marcel Duchamp gegenüber der Schriftstellerin Anaïs Nin, als diese ihn im Jahr 1934 in seinem Pariser Atelier besuchte. Konkret meinte er die Dokumentation seines Werks Großes Glas, für die er Schriftstücke und Grafiken lose in einer grünen Schachtel sammelte. In einer Welt, deren Einheit und Ganzheit von der Physik ebenso in Zweifel gezogen wurde wie durch das Auseinanderfallen der Gesellschaft, erschien Duchamp das Fragment als einzig mögliche Form des künstlerischen Handelns.

In der Renaissance oder der Romantik brachte das Fragment als Rest eines ehemals Ganzen oder als Unvollendetes die Sehnsucht nach Einheit und Vollständigkeit zum Ausdruck. Entsprechend verweisen Motive wie Ruinen und Torsi auf ein Ideal von Vollkommenheit. Spätestens im 20. Jahrhundert wich diese Sehnsucht der Erkenntnis, dass die Welt stets eine unfertige ist. Es gibt immer einen Blickwinkel zu ergänzen oder einen weiteren Aspekt zu berücksichtigen. Teile, Überreste, Leerstellen und Ausschnitte verweisen in den Kunstwerken nicht mehr auf ein mögliches Ganzes, sondern auf die zugleich zerstörerische und schöpferische Kraft von Brüchen.

Die Sammlungspräsentation geht den unterschiedlichen Bedeutungen des Fragmentarischen anhand von Werken von Joseph Beuys, Marianna Castillo Deball, Anish Kapoor, William Kentridge, Sam Taylor-Johnson, Cy Twombly, Andy Warhol u.a. nach.

POI

Ausstellungsort

Ham­burger Bahn­hof

Stän­di­ger Aus­stel­lungs­ort für die Kunst der Gegen­wart ab der zwei­ten Jahr­hun­dert­hälfte.

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Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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