Zeit
Eine Bildgeschichte von Zeitbegriffen
Bis 14.1.24, Kunsthaus Zürich
Die Zeit zählt zu den großen Rätseln der Zivilisationsgeschichte. Die Definitionen von Zeit sind zahlreich und finden sich in unterschiedlichen Disziplinen von der Religion über die Biologie und Ökonomie bis zur Physik und natürlich in der Kunst. Neue Aktualität erhielt das Thema durch den Corona-„Stillstand” des ersten Lockdowns, als Raum und Zeit schlagartig in ihren Extremen erlebt wurden.
Es überrascht, dass in der Uhrennation Schweiz die Zeit erst von wenigen Kunstmuseen zum Gegenstand einer epochenübergreifend und transdisziplinär angelegten Ausstellung gemacht worden ist. Der sinnliche Streifzug durch die Geschichte der Zeit umfasst Gemälde, Filme, Installationen, Performances und Realien wie Uhren ab den 1750er-Jahren bis in die Gegenwart. Sie zeugen u.a. von der Flüchtigkeit des Lebens, von Meditationsmöglichkeiten in der Malerei, vom Wechsel der Jahreszeiten oder einem Finanzmarkt, der inzwischen auf die Billionstelsekunde getaktet ist.
Auch wenn die Uhr als Zeitmessinstrument am Ausgangspunkt steht: auch Perspektiven wie die physikalische, biologische, paläontologische oder auch jene persönlicher Empfindungen werden untersucht. So laden uns partizipative Performances und Installationen dazu ein, sich in der Gegenwart gemeinsam, aber auch kritisch über unterschiedliche Zukunftsmodelle auszutauschen. Folgen wir hier also dem Rat des renommierten Uhrenspezialisten David Rooney: „Wir müssen jenseits der Zifferblätter unserer Uhren schauen, um zu begreifen, wer dahintersteckt, statt einfach dem zu gehorchen, was uns diese Gegenstände zu tun anweisen.”
Die Ausstellung mMit Werken von u. a. Giacomo Balla, Julius von Bismarck, Manon de Boer & George van Dam, Abraham-Louis Breguet, Ohan Breiding & Shoghig Halajian, Pieter Claesz, Honoré Daumier, John Harrison, William Hogarth, Roni Horn, Monica Ursina Jäger, Pierre & Henri-Louis Jaquet-Droz, On Kawara, Herlinde Koelbl, Alicja Kwade, Jürg Lehni, MANON, Sophie Nys, Dieter Roth, Cyril Schäublin und Una Szeemann entstand in Zusammenarbeit mit u. a. dem Musée international d’Horlogerie (MIH) in La Chaux-de-Fonds und Arts at CERN.