Ausstellung 20.05. bis 20.10.24
Giovanni Segantini (1858–1899) ist als Berglandschaftsmaler und insbesondere als Darsteller des intensiven alpinen Lichts berühmt. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass sich sein Interesse, ja seine Leidenschaft für das Experimentieren mit Lichteffekten und ‑phänomenen bereits in den frühesten Werken offenbart und als roter Faden durch sein gesamtes Schaffen zieht.
Ein Teil der Ausstellung widmet sich deshalb einer zwischen 1879 und 1881 entstandenen Gruppe von wenig bekannten Frühwerken, die einerseits lichterfüllte Mailänder Stadtansichten darstellen, andererseits stimmungsvolle, dunkle Interieurs wie Antisala del convento („Vorzimmer im Kloster”, 1880) oder Il Coro della Chiesa di Sant’Antonio in Milano („Der Chor der Kirche zum Heiligen Anton in Mailand”, 1879).
Vor allem in den letztgenannten Gemälden erweist sich Segantini als kühner Experimentator auf der Suche nach verblüffenden Lichteffekten: Er konfrontiert die Betrachtenden mit in Dunkel getauchten Räumen, mit plötzlichen, geheimnisvollen Lichtblitzen, mit stark akzentuierten Hell-Dunkel-Kontrasten.
Neben dieser Werkgruppe aus der Mailänder Schaffensphase zeigt die Sommerausstellung Gemälde und graphische Arbeiten aus der späten Savogniner und Engadiner Zeit, in denen sich Segantini als absoluter Meister in der Wiedergabe des Höhenlichtes erweist, wobei er dem Schatten, der Dämmerung, der Dunkelheit eine nicht weniger wichtige symbolische Bedeutung zuweist.
Ausstellungsort
Dem Maler Giovanni Segantini gewidmetes Museum. Werke aus allen seinen Schaffenszeiten, insbesondere das großformatige Alpentriptychon.
Museum, Chur
Neoklassizistische „Villa Planta”, 1874/75 vom Architekten Johannes Ludwig als private Residenz erbaut. Über 6000 Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien u.a.m. vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Museum, Winterthur
Werke schweizerischer, deutscher und österreichischer Künstler des 18.-20. Jh. Schweizer Malerei von Liotard über Füssli, Graff, Wolf, Agasse, Töpffer, Calame, Menn, Böcklin und Anker bis hin zu Hodler, Segantini und Giovanni Giacometti.
Museum, Maloja
Biographische Dokumente zu Giovanni Segantinis Engadiner Zeit. Benachbart der Sentiero Segantini, ein mit Schautafeln dokumentierter Wanderweg zu einigen Standorten von Segantini-Gemälden.
Museum, St. Moritz
Einzigartige Sammlung von bis zu 500 Jahre alten Inneneinrichtungen. Detailgetreu inszenierte Stuben. Möbel, Hausrat, Stickereien, Trachten. Kleine ur- und frühgeschichtliche Sammlung. Die rätoromanische Sprache.