Ausstellung 01.04. bis 05.11.23

Bürgermeister-Müller-Museum, Solnhofen

Urpferdchen trifft Urvogel Archaeopteryx

Jahresausstellung 2023

Solnhofen, Bürgermeister-Müller-Museum: Fossil­funde aus dem 150 Millionen Jahre alten Solnhofen­archipel und dem 48 Millionen Jahren alten Messeler Maarsee begegnen sich in einer in Bayern so noch nicht da­gewe­senen Aus­stellung.

TOP 100 Fundstätte

Die wissenschaftlichen Arbeiten und Ausstellungen im Solnhofener Museum haben sicher mit dazu beigetragen, dass der Solnhofener Plattenkalk mit den Fundstätten des Archaeopteryx den Status als einer der „100 wissenschaftlich bedeutendsten geologischen Orte der Welt” errungen hat. Die zweite Fossilienlokalität, die von der Union of Geological Sciences in die globale Liste der TOP 100 aufgenommen wurde, ist die Grube Messel, Weltnaturerbe der UNESCO.

Solnhofen und Messel sind zwei von nur 19 paläontologischen Fundstätten in der Listung der TOP 100. Damit wird die Sonderstellung des Museumsstandortes Solnhofen als internationaler Hotspot der Paläontologie sichtbar.

In Würdigung der Solnhofener Plattenkalke mit seinen Urvögeln und des Olschiefers der Grube Messel mit seinen weltbekannten Urpferdchen begegnen sich die Fossilfunde aus dem 150 Millionen Jahre alten Solnhofenarchipel und dem 48 Millionen Jahren alten Messeler Maarsee in einer in Bayern so noch nicht dagewesenen Ausstellung. Diese besticht mit gleich drei Originalen des Urvogels Archaeopteryx und drei Originalen der Messeler Urpferdchen: ein ausgewachsenes Urpferd, eine kleine trächtige Stute und ein Fohlen.

Um die Bedeutung des Ortes Solnhofen für die erfolgte Prämierung hervorzuheben, zeigt eine Ausstellung im Geo-Zentrum Solnhofen exklusiv den einzigen Messeler Primatenfund Darwinius masillae: das Fossil des Holotyps wurde nach der Tochter des norwegischen Wissenschaftlers Jern H. Hurum „Ida” genannt. Die weibliche Zuordnung beruht auf dem Fehlen eines Penisknochens, der auf ein Männchen hätte hindeuten können.

Vom Primaten Darwinius existiert nur der Holotyp (namenstragender Typus). Zu diesem gehört die Platte A im Naturhistorischen Museum der Universität Oslo und die Platte B (Gegenplatte), die nunmehr für sieben Monate in Solnhofen im Original zu sehen ist. Auch wenn die systematische Stellung von Darwinius als Trockennasenaffe bis heute umstritten ist, und es sich nicht um einen unmittelbaren Menschenvorfahren oder einen „missing link” handelt, gehört der Messeler Primatenfund sicher zu den bedeutendsten Fossilien, die je in Deutschland gefunden wurden.

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