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6.3.2024
Notgegenstände zu „Not macht erfinderisch”, DE-38229 Salzgitter

Ausstellung 14.03. bis 14.07.24

Not macht erfinderisch

Städtisches Museum Schloss Salder

Museumstraße 34
DE-38229 Salzgitter
Ganzjährig:
Di-So 11-17 Uhr

Die Ausstellung thematisiert den zentralen Überlebens-Aspekt der Nachkriegszeit anhand hunderter Originalobjekte, vom Kinderkleid aus einer Hakenkreuzfahne über Gülleschöpfer und Nachttöpfe aus Stahlhelmen bis hin zu Weihnachtsglöckchen aus Granatteilen.

Die gezeigten Exponate stammen aus den Privatsammlungen Olaf Weddem und Peter Geissler sowie aus der Sammlung des Städtischen Museums Schloss Salder (ehemals Sammlung Dr. Wulf Haack).

Die ausgestellten Stücke sind so genannte „Notgegenstände”. Das sind ganz allgemein meist dringend benötigte Alltagsgegenstände wie Möbel, Küchengeräte, Lampen, Kleidung und Spielzeug, die in Mangelphasen entweder von den Nutzerinnen und Nutzern selbst, aber auch handwerklich oder industriell hergestellt wurden.

In Deutschland kam es vor allem in der schweren Versorgungkrise der Nachkriegszeit 1945 bis 1948 zu einer umfangreichen Produktion solcher Gegenstände. Verarbeitet wurden vor allem Munition, Militärmaterial und Kriegsschrott. Dies war infolge des Zweiten Weltkrieges im Überfluss vorhanden.

Ein Blick wird in der Schau auch auf die damalige Situation in Salzgitter geworfen. Denn diese junge Großstadt, damals noch Watenstedt-Salzgitter, verdankte ihre Existenz der Rüstungsproduktion vor dem und im Krieg, für die Bergbau und Industrie unter massivem Einsatz von Zwangsarbeit Rohstoffe und Rüstungsgüter lieferte.

Und auch die Folgen des Krieges hatte Salzgitter in Form zahlloser Flüchtlinge besonders stark zu bewältigen. Gerade diese Menschen, die wie die zahlreichen Displaced Persons oft nichts mehr besaßen, lebten jahrelang in Barackenlagern unter schlimmen Bedingungen und waren dabei in viel stärkerem Maße auf Notgegenstände angewiesen als etwa die alteingesessene Bevölkerung.

Viele der ausgestellten Gegenstände wirken ungewohnt, befremdlich, teils recht skurril. Mal ist die militärische Herkunft eines Stückes auf den ersten Blick zu erkennen, in einem anderen Fall, selbst beim genauen Hinsehen nicht. In jedem Fall dokumentiert jeder einzelne Notgegenstand eine Phase der Geschichte, in der Erfindungsgeist und Kreativität halfen, das alltägliche Elend als Folge des Krieges zu bewältigen.

POI

Ausstellungsort

Städti­sches Museum Schlos Salder

Geo­logie, Vor- und Früh­ge­schich­te, Berg­bau, Stadt­ge­schichte, Volks­kunde. Samm­lung Gustav Hage­mann.

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