Ausstellung 25.05. bis 16.10.16
Die 1664 als Tier- und Jagdgarten gegründete Eremitage („Einsiedelei“) diente nicht einsamen Mönchen, sondern den Bayreuther Markgrafen als Rückzugsort. Die Hofgesellschaft konnte hier dem strengen Hofzeremoniell entkommen und das einfache Leben nachspielen.
Bedeutende Elemente erhielt die Eremitage unter Markgräfin Wilhelmine, die die Gartenanlage ab 1735 zu einem Rokoko-Juwel umgestaltete. Wasserspiele gehörten ebenso dazu wie ein Irrgarten, ein romantisches Landgut und künstliche Ruinen. Teils exotische Pflanzen, schattige Laubengänge, raffinierte Architekturen und eine ausgefeilte Technik bilden ein Gartenkunstwerk ersten Ranges. Auch spätere Fürsten wie Markgraf Alexander, der dem Hofgarten ein „natürlicheres“ Aussehen gab, hinterließen ihre Spuren in der Eremitage.
Die Schau spannt den Bogen von der reichen Geschichte des Hofgartens Eremitage zur faszinierenden Orangeriekultur der Bayreuther Markgrafen – und vergisst auch nicht die in der Eremitage tätigen Gartenmeister wie den Hofgärtner Abraham Knöller (1707-1763). Dieser kultivierte mit großem Geschick Pomeranzen und andere wertvolle Gehölze, die für die Fürstengärten des 18. Jahrhunderts von größter Bedeutung waren.
Kaum vorstellbar erscheint uns heute, mit welchem Kraftakt die empfindlichen Zitruspflanzen aus Italien über die Alpen transportiert und wie aufwändig die symbolträchtigen „Goldenen Äpfel“ gepflegt wurden.
Ausstellungsort
Als höfische Einsiedelei ("Eremitage") gedachtes Sommerschloss, errichtet durch Markgraf Georg Wilhelm 1715 bis 1719. Die Gattin des späteren Markgrafen Friedrich, Wilhelmine von Preußen, ließ es seit 1735 erweitern und stattete sein Inneres prunkvoll aus.
Haupthaus, München
Eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern und mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern, Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland.
Museum, Bayreuth
Ehemaliges Gasthaus (heute privates Wohnhaus). Hier kehrte der Dichter Jean Paul von 1804 bis 1825 fast täglich ein.
Gebäude, Bayreuth
Eines der schönsten Barocktheater Europas und seit 2012 UNESCO-Weltkulturerbe. Überwältigendes Raumerlebnis durch illusionistische Effekte. Fürstenloge.
Schloss, Bayreuth
Durch Markgraf Friedrich v. Brandenburg-Bayreuth 1753 auf dem Gelände der ehemaligen Renn- und Reitbahn errichtetes Schloß mit barockem Hofgarten (1789 zum Landschaftsgarten umgestaltet).