Beitrag v.
7.3.2024
Hodler, Die Wahrheit zu „Apropos Hodler”, CH-8001 Zürich
Ferdinand Hodler, Die Wahrheit, 1903
Kunsthaus Zürich, Dauerleihgabe der Stadt Zürich, 1930
Hodler, Der barmherzige Samariter zu „Apropos Hodler”, CH-8001 Zürich
Ferdinand Hodler, Der barmherzige Samariter, um 1881
Kunsthaus Zürich, Gottfried Keller-Stiftung, Bundesamt für Kultur, Bern, 1920
Hockney, Felled Trees zu „Apropos Hodler”, CH-8001 Zürich
David Hockney, Felled Trees on Woldgate, 2008, Sammlung Würth
Foto: Richard Schmidt, © 2023, David Hockney
Ausstellungsansicht zu „Apropos Hodler”, CH-8001 Zürich

Ausstellung 08.03. bis 30.06.24

Apropos Hodler

Aktuelle Blicke auf eine Ikone

Kunsthaus Zürich

Heimplatz 1
CH-8001 Zürich
044-253 84 84
info@kunsthaus.ch
Ganzjährig:
Di-Mi, Fr-So 10-18 Uhr
Do 10-20 Uhr

Wie kaum ein anderer Maler seiner Generation hat Ferdinand Hodler (1853-1918) das kulturelle Selbstverständnis der Schweiz geprägt, Name und Werk wurden zu Ikonen. Obwohl die Vorstellung eines „Nationalkünstlers” als überholt gilt, ist die Figur doch fest im kollektiven Bewusstsein verankert.

Hängen geblieben ist dabei nur die halbe Wahrheit oder ein Klischee: Werte wie Bodenständigkeit („Holzfälleridylle”) und nationale Souveränität sind so miteinander in Beziehung gesetzt worden, dass sie mit den ursprünglichen Intentionen Hodlers nur noch wenig zu tun haben.

Hodlers Rezeptionsgeschichte verlief in Wellen. Als „Skandalkünstler” zählte er mit seinen Beteiligungen an den Sezessionsausstellungen in Berlin und Wien um 1900 zu den progressivsten Kunstschaffenden seiner Zeit. Den beruflichen Erfolg hatte sich Hodler, der aus einer bildungsfernen Familie stammte, allerdings hart erarbeitet.

Bei seinem Tod 1918 als grosser Schweizer Künstler verehrt, verblasste Hodlers Werk nach dem Zweiten Weltkrieg. Erst in den 1980er-Jahren erlebte Hodler in der Schweiz eine neue Wertschätzung. In der Kunstgeschichte für seine Position als innovativer Künstler anerkannt, ist Hodler bei der breiten Bevölkerung zum Symbol für traditionelle Werte geworden. Diesen Wandel in der Rezeption nimmt das Kunsthaus zum Anlass, Ferdinand Hodler neben und mit internationalen zeitgenössischen Kunstschaffenden zu zeigen.

Um die Aktualität und Vielschichtigkeit des schweizerischen „Säulenheiligen” ins Bewusstsein zu rücken, treten ausgewählte zeitgenössische Künstler mit bestehenden, aber auch eigens für diese Ausstellung produzierten Arbeiten mit Hodler in Dialog. Caroline Bachmann (*1963) oder Andriu Deplazes (*1993) ist sein Werk ihrer Sozialisierung in der Schweiz wegen bekannt. Für andere Beteiligte, etwa Asim Abdulaziz (*1996) oder Dani Gal (*1976) ist Hodler eine Neuentdeckung. Es handelt sich um die bislang erste umfangreiche Ausstellung, die mit Hodlers streng formalästhetischer Rezeption und national-vereinnahmender Geschichtsschreibung bricht. Sie setzt ihn produktiv mit zeitgenössischen Produzenten in Beziehung, hinterfragt und erweitert seine bisher unangetastete Position.

POI

Ausstellungsort

Kunst­haus Zürich

Ge­mälde, Pla­stiken, Grafik. Alte Meister, italie­nische und nieder­ländi­sche Malerei des 17./18. Jh., fran­zö­si­sche Malerei des 19. Jh., Klas­sische Moderne, Zeit­ge­nössi­sche und Schweizer Kunst.

Bis 31.12.2024, im Haus

Eine Zukunft für die Vergangenheit

Neben Kunst, Kontext und konkreten Schick­salen von ehe­maligen Eigentümern, die in der Aus­stellung portraitiert werden, soll die Ausstellung aufzeigen, inwieweit geschicht­liche Zusammen­hänge und Kunst­geschichte grund­sätzlich mitein­ander ver­woben sind.

Museum, Aarau

Aar­gauer Kunst­haus

Be­deu­ten­de Samm­lung von Schwei­zer Kunst vom Ende des 18. Jahr­hun­derts bis zur Gegen­wart. Wechsel­aus­stellun­gen.

Museum, Chur

Bündner Kunst­museum Chur

Neo­klas­si­zi­sti­sche „Villa Planta”, 1874/75 vom Archi­tek­ten Jo­han­nes Lud­wig als pri­vate Resi­denz erbaut. Über 6000 Ge­mälde, Skulp­turen, Zeich­nun­gen, Druck­grafi­ken, Foto­grafien u.a.m. vom 15. Jahr­hun­dert bis zur Gegen­wart.

Museum, Solothurn

Kunst­museum

Kleine Alt­meister­samm­lung, u.a. mit Werken des Meisters des Paradies­gärtleins, von Hans Holbein d. J., Hans Asper, Jusepe Ribera, Johann Rudolf Byss, Anton Graff. Schweizer Kunst des 19. Jh. mit Haupt­gruppen von Frank Buchser und Otto Frölicher.

Museum, Winterthur

Villa Flora

Erle­sene Schweizer und fran­zö­si­sche Kunst der Jahr­hundert­wende. Schwer­punkte bilden die Künstler­gruppen der "Nabis" mit ihren be­rühm­ten Ver­tretern Bon­nard, Denis, K.X. Roussel, Vallotton und Vuillard, sowie der "Fauves" mit Matisse, Marquet, Rouault und Mangin.

Verantw. gem. §55 Abs 2 RStV:
Rainer Göttlinger
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