München Displaced
Der Rest der Geretteten
Bis 17.3.24, Jüdisches Museum München
Die Ausstellung beleuchtet die lokale Infrastruktur der jüdischen DPs in München. Dabei wird die Gegend rund um die Möhlstraße im Stadtviertel Bogenhausen beschrieben, das nach 1945 mit zentralen Einrichtungen wie der amerikanisch-jüdischen Hilfsorganisation JOINT, dem Zentralkomitee der befreiten Juden sowie vielen Lebensmittelläden und koscheren Restaurants von immenser Bedeutung war.
Auch die Existenzgründungen jüdischer DPs in München nach 1945, die Eröffnung der wiederhergestellten Synagoge Reichenbachstraße 1947 und die „Ausstellung der Jüdischen Künstler” 1948 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus werden anhand erstmals gezeigter Ausstellungsstücke thematisiert. Das Jüdische Museum München verweist auf viele weitere Adressen, die zum Alltagsleben, zur Geschichte und zur Kultur der jüdischen DPs gehörten und heute längst wieder gänzlich losgelöst von dieser temporären jüdischen Perspektive existieren. Die Idee dazu folgt der jiddischen Informationsbroschüre „Der Najer Jidiszer Wegwajzer fun di wichtigste Institucjes in Minchen” aus der DP-Zeit.
Mit der Einbeziehung des Münchner Stadtraums ist der Wunsch verbunden, mit Ausstellungsbesuchern ins Gespräch zu kommen. Das Jüdische Museum erhofft sich auch von Nachkommen ehemaliger DPs zusätzliche Adressen, Informationen und Erinnerungsstücke zu erhalten. So können Museumsbesucher unmittelbar die weitere Sammlungs- und Forschungsarbeit zum Thema unterstützen.