Exponat
Einen alleinstehenden, greisen und kurzsichtigen Mann macht seine Liebesglut in diesem Gemälde von Carl Spitzweg zum Gespött der Leute: in Ermangelung seiner Brille kniet er vor einer Kleiderpuppe und macht ihr einen Heiratsantrag.
Der Verfasser hat das Bild in der Ausstellung „Der rote Schirm” (Museum Georg Schäfer, 17. März bis 16. Juni 2024) entdeckt.
Carl Spitzweg (1808-1885) gilt als der berühmteste deutsche Maler des Biedermeier. Hinter seinen romantisierenden Idyllen verbergen sich oft witzige Gesellschaftssatiren, in denen Liebe, Ehe und Erotik zu den Schlüsselthemen gehören. Mit Komik und Ironie nimmt der Großbürgerssohn Spitzweg darin die Moralvorstellungen des Bürgertums „aufs Korn”.
Ein bislang übersehenes, aber überaus wichtiges Detail in der Bildwelt Spitzwegs ist ein roter Regenschirm, den er in mehr als 60 Gemälden wie ein Requisit in Szene setzt.
Die Schweinfurter Ausstellung geht der Frage nach, welche Bedeutung der Schirm in Sachen Liebe hat. Sie erlaubt damit nicht nur einen neuen Blick auf Spitzwegs Leben und seinen Liebesbegriff, sondern auch auf sein Frauenbild und die Geschlechterrollen im 19. Jahrhundert.
Standort
Gemälde und Arbeiten auf Papier vom ausgehenden 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts - vom späten Rokoko über die Klassizisten bis hin zu den Impressionisten.
Beitrag, 4.5.2024
Museum, Aachen
Kunst aus drei Jahrtausenden: bürgerliche Kunstkammer, niederländische Malerei des goldenen Zeitalters und mittelalterliche Skulptur, großformatige Gemälde niederländischer und flämischer Künstler, Düsseldorfer Malerschule, Klassische Moderne und Expressionismus. Glasmalerei.
Museum, Düsseldorf
Umfangreiche Kunst- und Kunstgewerbesammlungen des früheren Kunstmuseums. Werke der italienischen und holländischen Malerei und Skulptur, Kunstgewerbe und Möbel. Hochkarätige Ausstellungen.
Museum, Schweinfurt
Technische Geräte insbesondere aus der Schweinfurter Kugellagerindustrie. Alle Geräte sind voll funktionsfähig.